Standardsignatur
Titel
Licht- und rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen an Schmelzhypoplasien fluorotischer Rehzähne
Verfasser
Erscheinungsjahr
1994
Seiten
S. 175-184
Illustrationen
28 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200071478
Quelle
Abstract
Untersucht wurden hypoplastische Defekte der Schmelzoberflächen stark fluorotischer permanenter Unterkiefer-Backenzähne des Rehs. Die Form der Hypoplasien variierte zwischen ausgedehnten, relativ flachen Einbuchtungen der Oberfläche und eng begrenzten, trichterartig in den Schmelzmantel hineinreichenden Vertiefungen. Der Übergangsbereich zwischen den Hypoplasien und den angrenzenden Bereichen normaler Schmelzmächtigkeit wies jeweils ein konvex gerundetes Profil auf. Untersuchungen von Dünnschliffen durch die Hypoplasien im normalen und polarisierten Licht zeigten, dass die in diesen Bereichen dichter gescharten Retziuslinien sehr genau die Konturen der Oberflächendefekte nachzeichneten. Die Betrachtung im Rasterelektronenmikroskop ergab, dass die Wandzonen der Hypoplasien durch zahlreiche Ameloblastenfortsatzgrübchen strukturiert waren, die sich auch in den Übergangsbereichen zum angrenzenden Schmelz und am Boden der flachen Defektzonen fanden. Aus diesen, sowie den Beobachtungen einer vorhergehenden Studie (Kierdorf et al. 1993) wird gefolgert, dass die Entstehungsursache der Hypoplasien eine mehr oder weniger starke Einschränkung der sekretorischen Aktivität der Ameloblasten war. Eine Ablösung der Ameloblasten von der Schmelzbildungsfront und die Ausbildung subameloblastischer Cysten, wie sie nach Injektion hoher Fluoriddosen bei Nagern beobachtet wurden, ist dagegen als Entstehungsmodus der hier beschriebenen hypoplastischen Schmelzdefekte an den Rehzähnen auszuschliessen.