Im Rahmen des Modul 7 (Terrestrische Vegetation) wurden vegetationskundlich-floristische Untersuchungen entlang des Gießgangsystems anhand von repräsentativ über den Gießgang gelegten Probestellen durchgeführt. Erhoben wurden die Vegetationsverhältnisse anhand von 124 Vegetationsaufnahmen und einer kleinmaßstäblichen Vegetationskartierung, die Erstellung von summarischen Artenlisten der Probestellen diente der floristischen Inventarisierung des Gießganges. Auf Grundlage der Vegetationskarten wurden Flächenbilanzen der Vegetationszusammensetzung der Probestellen durchgeführt. Es zeigte sich, daß die Vegetationsbedeckung jeder einzelnen Probestellen deutliche individuelle Charakteristika aufwies. Eine deutliche Differenzierung in einem trockenen, reichlich mit Heißländern versehenen Gießgangoberlauf und einen feuchtebetonten Unterlauf ist festzustellen, die sich in deutlich zunehmenden Artenzahlen am Oberlauf manifestiert. Am Unterlauf fällt das am Oberlauf so präsente Grünland fast völlig aus. Eine vorsichtige, auf die einzelnen Pflanzengesellschaften bezogene Abschätzung des Vegetationswandels, war Teil der Arbeit. Besonders der seit der Errichtung des Gießganges und des KW Greifenstein erfolgte Rückgang von Schlammlingsfluren und Schilfröhricht ist gut belegt. Deutlich machen sich das weitgehende Fehlen von Pionierstandorten (Schotterbänke, Strauchweidenbestände, Pionierröhrichte) bemerkbar, auch Naßstandorte und Kleingewässer sind rar. Das ausformulierte sektorale Leitbild sieht den Gießgang als Augewässer von Typus eines Donaunebenarmes, der mitsamt seinem Hinterland Funktionen einer reichstrukturierten Donauau übernehmen soll. Maßnahmenbündel zur Erreichung des Leitbildes werden präsentiert.