Standardsignatur
Titel
Die Auswirkung von flüssigem N-Mineraldünger auf die Vermehrung am Boden nistender Vögel
Verfasser
Erscheinungsjahr
1999
Seiten
S. 35-44
Illustrationen
18 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200071009
Quelle
Abstract
In vielen Fällen decken sich die Ziele der Landwirtschaft, der Wildwirtschaft und des Umweltschutzes nicht, trotzdem ist die Bewahrung der natürlichen Lebensbedingungen für den Wildbestand, sowohl vom agrarwirtschaftlichen und wildwirtschaftlichen als auch vom umweltpolitischen Standpunkt aus außerordentlich wichtig. Durch menschliche Tätigkeit, wurde der natürliche Lebensraum des Wildes in jüngster Zeit wesentlich eingeengt. Ein Großteil des Wildes wurde dadurch auf dei Ackerflächen verdrängt. Nicht nur die Ernte- und Mähmaschinen, sondern auch Pestizide und Düngemittel wirken sich auf die hier lebenden Tiere schädlich aus. In einem Versuch wurde die Wirkung von NIKROL UAN Konzentrat an Hühnerembryonen simuliert. Dieses war deshalb von Bedeutung, da für die Grunddüngung eine konzentrierte, für die Kopfdüngung eine 50%ige und für die Blattdüngung eine 20%ige Lösung auf die Luzernefelder gebracht wird. Zum Zeitpunkt der Blattdüngung legen die Fasane und Rebhühner ihre Eier ab, beziehungsweise in diese Zeitperiode fällt zum Teil das Schlüpfen der Küken. Geprüft wurde die Wirkung von NIKROL UAN im Konzentrat, in 50, 20 und 1%iger Lösung auf die embryonale Entwicklung.Die Injektion des Konzentrates sowie die der 50- und 20%igen Nikrollösung in die Luftkammer des Eies verursacht eine Mortalität von 87-96% der Embryonen. Durch das Eintauchen der Eier in entsprechende Lösungen verringerte sich die Mortalitätsrate dosisabhängig nur gering (27-80%). Wir fanden dabei 29 verschiedene morphologische Veränderungen, unter denen eine allgemeine Unterentwicklung (16%) und eine sich um den Embryo entwickelnde Zyste (14%) am häufigsten zu finden waren. Das Mittel NIKROL UAN kann als Gefahr für das in der Luzerne und dem Winterweizen brütende Federwild, aber auch für anderes Niederwild angesehen werden. Zum Schutz der Vögel sollte der Ausbringungszeitpunkt der Blattdüngung so gewählt werden, daß er auf keinen Fall in die Zeitperiode der Eiablage, beziehungsweise der Brutzeit fällt. Zum Schutz des weiteren Wildbestandes wäre es von Vorteil - ebenso aus ökonomischen Erwägungen - die Mineraldüngermenge zu reduzieren. Sind dovh heute schon zur Nährstoffergänzung und Produktionssteigerung verschiedene biologische Methoden bekannt.