- Standardsignatur13775
- TitelMöglichkeiten des Waldbaus zur Förderung der Biodiversität in Rücksicht auf die Vielfalt der Biotope sowie der Genressourcen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 105-113
- Illustrationen10 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200070566
- Quelle
- AbstractBiodiversitaet im Walde ist im Rahmen der Multifunktionalitaet zu verstehen und unter Beruecksichtugung der staendig steigenden Ansprueche an den Wald umzusetzen. Voraussetzugn dafuer ist, dass mit vielfaeltig zusammengesetzten Waldbestockungen operiert wird, wobei die natuerliche Selbsterhaltung aller Komponenten einbezogen wird. Ausserdem ist die Stabilitaet mitzuerfassen, da sie die Grundlage fuer die Anpassungsfaehigkeit an wechselnde Ansprueche ist. Biodiversitaet wird auf drei Ebenen diskutiert, der genetischen Diversitaet, der Artenvielfalt und der Vielfalt der Lebensraeume. Die genetische Diversitaet verlangt eine dynamische Betrachtungsweise der evolutiven Prozesse einzelner Arten wie auch aufeinander einwirkender Lebensgemeinschaften. Bezueglich Evolutionschancen im Wald sind seltene Baumarten wesentlich bedrohter als natuerlich herrschende. Sie beduerfen deshalb unserer besonderen Aufmerksamkeit und erfordern Massnahmen zu ihrer Ehaltung. Forschungsbedarf besteht insbesondere bei der Vererblichkeit im Kontext zur Adaption. Weil die im Wald vorkommenden Lebewesen sehr unterschiedliche Habitatansprueche stellen, ist ihre Erhaltung entsprechend differenziert anzugehen. Die Bedeutung der Seltenheit wird in bezug auf die reellen Extinktionsgefahren diskutiert. Es kann nicht darum gehen, von Natur aus seltene Arten in haeufigere umzuwandeln. Auch bezueglich der Groesse von Habitatsarealen bestehen sehr unterschiedliche Anforderungen, welche entsprechend angepasste Loesungen im Oekosystem- management erfordern. Eine Politik der sinnvollen Arterhaltung kann nicht losgeloest von den Biotopbeduerfissen verwirklicht werden. Primaer wird deshalb die Biotopdiversitaet fuer die im Wald lebenden Organismen betrachtet. Waldbau - verstanden als waldgestaltende Technik - kann gezielt zu einer vielfaeltigen Waldgestaltung beitragen, steht dem Waldbauer doch ein breites Instrumentarium an Eingriffsmoeglichkeiten zur Verfuegung. Kuenftig gilt es, die Palette der Eingriffsarten voll auszunuetzen und ueber das bisherige hinauszugehen. Zur Foerderung der Artenvielfalt braucht es lichte und dunkle Waelder, sowohl kleinflaechige, langsame Verjuengungen wie grossflaechige mit raschem Verjuengungsfortschritt. Der Waldbau soll als polyvalente Waldgestaltungstechnik weiter entwickelt werden. Die Auswirkungen gestalterischer Waldbaumassnahmen muessen vermehrt im Vordergrund stehen. Bevorzugt werden sollen sich selbsterhaltende Waldformen, insbesondere auf Laubwaldstandorten, wo die Natur meistens zur Einschichtigkeit bzw. Gleichfoermigkeit neigt.
- Schlagwörter
- Klassifikation180 (Ökosysteme)
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