- Standardsignatur13692
- TitelVergleichende Gaswechselmessungen an schnell und langsam wachsenden 18-jaehrigen Fichten unterschiedlicher geographischer Provenienz : Forum Genetik-Wald-Forstwirtschaft. 2. Arbeitstagung vom 29.9. bis 1.10.1982
- Verfasser
- KörperschaftUniversität Göttingen. Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung
- Erscheinungsjahr1983
- SeitenS. 100-111
- Illustrationen25 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200070474
- Quelle
- AbstractAus allen bisherigen Provenienzversuchen geht hervor, dass die Biomasseproduktion von Fichtenpopulationen unterschiedlicher geographischer Herkunft recht unterschiedlich sein kann. Die Ursache dafuer besteht zweifellos in der jeweiligen Kohlenstoff-Bilanz dieser Populationen. Um dies zu zeigen, wurde an einigen 18jaehrigen Fichten unterschiedlicher Provenienz im Winter 1981 der Oeffnungszustand der Stomata und im Spaetherbst 1981 sowie waehrend der Vegetationsperiode 1982 die Netto-Photosynthese und die Atmung von 1jaehrigen abgeschnittenen Zweigen gemessen. Die Baeume stehen auf einer Versuchsflaeche des Internationalen Provenienzversuchs von 1964/68 in Freiburg- Guenterstal. Ausgewaehlt wurden erstens Vertreter der produktiven Provenienzen Marginea (Rumaenien, Karpaten, 670m) und Malyinka (Ungarn, 700m), zweitens langsam wachsende Fichten aus Stroemsnaes (Nordschweden) und Hattfjelldal (Nordnorwegen). Der Oeffnungszustand der Spaltoeffnungen wurde mit Hilfe der Spaltoeffnungsmethode nach Michael (1969) bestimmt, fuer die Gaswechselmessungen standen 4 vollklimatisierte Gaswechselmessanlagen nach Koch et al. (1968) zur Verfuegung. Der Vergleich der Spaltoeffnungstaetigkeit von Vertretern der Provenienzen Marginea und Stroemsnaes ausserhalb der Vegetationsperiode zeigt zuweilen hoehere Infiltrationsgrade und dadurch auch eine hoehere Netto-Photosynthese als bei den wuchskraeftigen Marginea-Fichten. Dies ist verstaendlich, weil rumaenische Fichten an eine laengere Vegetationsperiode angepasst sind. Ein widerspruechliches Bild vermittelt der Verlauf des Gaswechsels im Jahre 1982. Dei hoechste photosynthetische Effizienz weist meistens der niedrigste Baum (Hattfjelldal) mit der kleinsten Krone auf und nicht die produktiven Versuchsbaeume. Die zweite nordskandinavische Fichte erreicht dagegen das Niveau der letzteren nur im Sommer. Die hoeheren photosynthetischen Gewinne der nordskandinavischen Genotypen werden jedoch durch eine intensivere Atmung ausgeglichen. Das gute Wachstum der wuchskraeftigen Fichten aus Rumaenien und Ungarn ist vor allem auf ihre grossen Kronen zurueckzufuehren. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der Theorie ueber die pflanzlichen Strategien nach Grime (1977) diskutiert. Es wird gefolgert, dass rapides Wachstum bzw. hohe Biomasseproduktion als Merkmal fuer die Konkurrenzfaehigkeit der Pflanze verstanden werden kann. Die Selektion auf hohe Konkurrenzfaehigkeit kann aber nur in produktiven Lebensraeumen stattfinden. Dies bedeutet, dass wuchskraeftige Herkuenfte ihre Produktivitaet auch nur auf guten Standorten voll entfalten koennen. Das langsame Wachstum der nordskandinavischen Fichtenpopulationen ist dagegen ein Beweis fuer ihre Stresstoleranz.
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