Standardsignatur
Titel
Die Nutzung morphologischer Abwurfstangenmerkmale zur objektiven Differenzierung ungarischer Rotwildpopulationen
Verfasser
Erscheinungsjahr
1989
Seiten
S. 151-163
Illustrationen
7 Abb., 9 Tab., 14 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200070378
Quelle
Abstract
Die vorliegende Arbeit nimmt im Rahmen unserer Untersuchungen zur regionalen Differenzierbarkeit ungarischer Rotwildvorkommen anhand morphologischer Geweihmerkmale erlegter Hirsche als Forsetzung die Merkmale von Abwurfstangen zur Grundlage, mit welchen ein breiteres Spektrum der Geweihbildung erfasst werden kann. An insgesamt 418 Abwurfstangen aus vier ungarischen Rotwildgebieten wurden jeweils 14 morphologische Parameter aufgenommen. Zur Charakterisierung der Massenverteilung an der Abwurfstange wurde der "Stangenschwerpunkt" als neuer Parameter eingeführt. Die zwischen den Abwurfstangenmerkmalen bestehenden Zusammenhänge wurden einheitlich in definierten Grenzbereichen mit Hilfe der einfachen Korrelations- und Regressionsrechnung sowie der Faktorenanalyse, die Unterschiede zwischen den Einzelpopulationen mit der Methode der stufenweisen Diskriminanzanalyse untersucht. In zahlreichen Fällen konnten enge positive Korrelationen zwischen den Einzelmerkmalen nachgewiesen werden. So z.B. bei den ausgewählten Parameterpaaren; Stangenmasse und Stangenlänge (r = 0,84-0,92) , unterer Stangenumfang und Stangenlänge (r = 0,79-0,87) sowie oberer Stangenumfang und Stangenmasse (r = 0,86-0,95). Ein Vergleich der Populationen auf Grundlage der zwischen den Parameterpaaren bestehenden Zusammenhänge erbrachte nur geringe Unterschiede. Die Faktorenanalyse zeigte, dass die Formenvariabilität der Abwurfstangen durch die Merkmale der unteren und der oberen Stangenasse sowie durch das Verhältnis der beiden, den Stangenschwerpunkt charakterisiert werden kann. Im Ergebnis der Diskriminanzanalyse konnten im untersuchten Massebereich (...Formel...) zum Teil zwischen den einzelnen Populationen signifikante Unterschiede ermittelt werden, welche jedoch gering waren. Unter den sechs die Untersuchungsgebiete abgrenzenden Merkmalen war auch der Stangenschwerpunkt verteten. Die einzelnen Abwurfstangen wurden in durchschnittlich 50 % der Fälle richtig ihren eigentlichen Herkunftsgebieten zugeordnet. Charakteristische Geweihtypen konnten nicht nachgewiesen werden. Es werden die Ergebnisse der Geweih- und der Abwurfstangenuntersuschungen erörtert. Weitere Wege der vergleichenden Betrachtung zwischen Rotwildpopulationen werden aufgezeigt, wobei die komplexe Untersuchung morphologischer und biochemi-genetischer Merkmale hervorgehoben wird.