Einfluß der Nutzung unterschiedlicher Waldökosysteme auf die Artenvielfalt und -zusammensetzung der Gefäßpflanzen in der Baum-, Strauch- und Krautschicht unter besonderer Berücksichtigung von Aspekten des Naturschutzes und des Verbißdruckes durch Wild
Im Rahmen des Teilprojekts "Artenvielfalt" wurde der Einfluß forstlicher Nutzung auf die Artenvielfalt und Artenzusammensetzung der Gefäßpflanzen in Wäldern untersucht. "Naturwälder" (seit längerem nicht mehr bewirtschaftete Waldflächen) und standörtlich und in ihrer Baumartenzusammensetzung vergleichbare Wirtschaftswälder wurden verglichen. Dazu wurden 1997 und 1998 vegetations- und bodenkundliche Arbeiten in relativ nährstoffreichen Buchen- und Laubmischwäldern sowie Fichtenforsten der Forstämter Lübeck und Hzgt. Lauenburg, in mäßig nährstoffreichen Buchenwäldern, Kiefern- und Fichtenforsten des Müritz-Nationalparks sowie in nährstoffärmeren Buchenwäldern des Forstamtes Sellhorn durchgeführt. Besondere Aufmerksamkeit galt der Berücksichtigung der Verjüngungs- und Verbißsiutation sowie Aspekten des Naturschutzes. Im Vergleich nicht mehr bewirtschafteter und bewirtschafteter Waldbestände können eindeutige Einflüsse der forstlichen Bewirtschaftung auf die Vielfalt und Zusammensetzung der Gefäßpflanzen nachgewiesen werden. Da sich Bewirtschaftung jedoch in unterschiedlicher Weise auf diese Vielfalt auswirkt, müssen die Auswirkungen differenziert betrachtet werden. Ein durch Eingriffe im Kronenraum bewirtschafteter Wälder günstigeres Lichtklima in Bodennähe, heterogenere Bodenverhältnisse infolge von Rückearbeiten sowie eine höhere Dichte von befahrenen Wegen ermöglichen höhere Artenzahlen an Gefäßpflanzen pro Flächeneinheit in der Kraut- und Strauchschicht in der Mehrzahl der untersuchten Wirtschaftswälder im Vergleich zu den "Naturwäldern". Aufgrund ihrer Reaktion auf Störungen können viele der Arten mit stärkerer Verbreitung in den Wirtschafts- als in den "Naturwäldern" als "Störungszeiger" angesprochen werden. Neben der forstlichen Nutzung beeinflußt Schalenwild in den verschiedenen Untersuchungsbeständen erheblich die Individuendichte und Höhenklassenverteilung der Gehölzverjüngung, z.T. auch die Artenzusammensetzung der Gefäßpflanzen.
182.54 (Beeinflussung der biotischen Faktoren als Versuchsmethode) 182.55 (Beeinflussung der (abiotischen) Standortsfaktoren als Versuchsmethode) 451.2 (Wildlebende Säugetiere) 231.31 (Auflichtungen. Eingriffe ins Kronendach) 907.12 (Schutz von Pflanzen und Bäumen, Schutzgebiete usw.) 228 (Aufbau und Zusammensetzung der Bestände; Bestandesformen) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [430] (Deutschland, 1990-)