Standardsignatur
Titel
Zur Geologie der Flyschzone im Bundesland Salzburg
Verfasser
Körperschaft
Geologische Bundesanstalt
Erscheinungsjahr
1989
Seiten
S. 375-395
Illustrationen
6 Abb., 44 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200070139
Quelle
Abstract
Die Hauptflyschdecke im Bundesland Salzburg, welche hier die verhaeltnismaessig grosse Breite von rund 18 km erreicht, wird aus mehreren Teildecken aufgebaut. Von Sueden nach Norden sind dies: die Hochplett Decke, die Kolomannsberg Decke, die Irrsberg Decke und die Obertrumer Decke. Am Nordrand des Rhenodanubikums befindet sich eine Schuppenzone von marginalem, grobklastikafuehrendem Flysch, welcher die Bezeichnung Pfaffenberg Schuppenzone gegeben wurde; an den Bewegungsbahnen dieser Schuppenzone ist mehrfach geringmaechtige Buntmergelserie des Suedultrahelvetikums hochgeschuerft. Auch an den Ueberschiebungsbahnen der Hochplett Decke und der Irrsberg Decke treten ultrahelvetische Schuerflinge auf: es sind dies das Heuergfenster, das Lengfeldenfenster und das Windbachfenster bzw. das Stoifelbachfenster, das Ramsaufenster und das Sulzberfenster. Als juengste Anteile der Schichtfolgen der Obertrumer Decke und der Irrsberg Decke sind untereozaene (NP 11 und NP 10) Altlengbacher Schichten erhalten geblieben. Weit verbreitet sind in diesen Einheiten oberpalaeozaene Gesteine (NP 9), welche auch in der Kolomannsberg-Decke nachgewiesen werden konnten. Vor der Anlage des internen Ueberschiebungsbaues des Rhenodanubikums scheint es bereits zu Erosion gekommen zu sein, denn die einzelnen Teildecken liegen jeweils unterschiedlichen stratigraphischen Niveaus auf (Reliefueberschiebungen). Die aus den Kalkalpen heranstrechende Saalachstoerung ist auch im Rhenodanubikum und im Ultrahelvetikum nachzuweisen; es handelt sich daher um einen spaet- bis postorogenen Bruch, welcher sich vermutlich aus dem kristallinen Untergrund durchpaust. Im Gegensatz dazu sind die Salzatalstoerung und die Wolfgangseestoerung der Noerdlichen Kalkalpen transportierte Strukturen, welche im Rhenodanubikum nicht wirksam waren.