Standardsignatur
Titel
Geologie des mittleren Lungaus
Verfasser
Körperschaft
Geologische Bundesanstalt
Erscheinungsjahr
1989
Seiten
S. 7-103
Illustrationen
34 Abb., 1 Tab., zahlr. Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200070133
Quelle
Abstract
An der NE-Ecke des Tauernfensters bestehen die penninischen Decken aus der peripheren Schieferhuelle und der darueber lagernden Nordrahmenzone. Diese enthaelt juengere Schichten (Buendnerschieferflysch) mit Olistolithen aus der palaeographisch im S angraenzenden ostalpinen Decke. Diese wurde dann auf das Pennin aufgeschoben und gliedert sich in einen unteren Teil (Radstaedter Deckensystem) und einen mehrere km maechtigen Hauptkoerper, der aus Gneisen und Glimmerschiefern zusammengesetzt ist. Dabei wure der S-Teiil (Nock-Kristallin) randlich an den N-Teil (Schladminger Gneisdecke) N-vergent angepresst. Zwischen beiden befindet sich eine Quetschzone mit Resten altpalaestzoischer Sedimente in Fortsetzung des Murauer Palaeozoikums (Lessacher Phyllonitzone). Die Teildecken des Radstaedter Deckensystems bestehen aus Basement (Gneislamellen, Abb. 12), altpalaeozoischem Phyllit mit duennen Lagen silurischer Dolomite und Kalkmarmore, Perm (alpiner Verrucano mit bunten Geroellschiefern und kalkhaeltigem Phyllit), Trias in Tethysfazies und ebensolchen Jungschichten (Jura bis? Kreide) und mit slpidischer Epimetamorphose (schwach temperierte Gruenschieferfazies). In den Gneislamellen laesst sich eine alte, vorwiegend amphibolitfazielle von der jungen epimetamorphen (alpidischen) Mineralgeneratation gut unterscheiden. Es befindet sich hier das klassische Gebiet von Becke's Diaphthorese. Der Quarzphyllit aelterer Autoren laesst sich in einen altpalaeozoischen Teil mit pyritfuehrenden Schwarzschiefern und in einen permischen Teil mit kalkhaeltigen Serizit-Chlorit-Phyllit, der dem Alpinen Verrucano asoziiert ist, aufgliedern. Die Gneise des Gurpitschecks werden primaer-stratigraphisch von Radstaedter Trias transgrediert (nahe Ulnhuette, Abb.1) und deshalb als Weisspriach-Geneislalmelle dem Radstaedter Deckensystem zugeordnet. Am S-Rand der Schladminger Geneisdecke wurden synklinal eingefaltete Staurolith-Granat-Glimmerschiefer gefunden (Abb.2). Im Nockgebiet lagern ueber der basalen Diaphtoritzone (phyllitischer Granatglimmerschiefer) mehrere Zuege von relativ "gesundem" Granatglimmerschiefer, der mit Biotit-Plagioklas-Gneis abwechselt (rechts gut erhaltene praetriadische Amphibolitfazies). Auf Altflaechen des Nockgebietes befinden sich ? Miozaenreste. Erratica aus Oberkarbonkonglomerat deuten auf sonderbare lokale pleistozaene Eisbewegung ausnahmsweise aus der Richtung E oder S hin. Interglaziale, postglaziale Bergstuerze und Spalten in Vorbereitung zukuenftiger Bergstuerze werden beschrieben. Ein altes Bergbaurevier mit sulfidischer Vererzung in altpalaeozoischem Schwarzschiefer (Fanningphyllit) wurde gefunden.