- Standardsignatur4354
- TitelDie Entwicklung der Personalkosten und des Personalabbaus in den deutschen Landesforstverwaltungen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 643-647
- Illustrationen5 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200069818
- Quelle
- AbstractDie deutschen Landesforstverwaltungen, die in den 13 Ländern (ohne Stadtstaaten) landeseigene Wälder mit einer Gesamtfläche von 3,2 Mio. ha und einer Durschnittsgröße von 246 000 ha unabhängig voneinander bewirtschaften, haben v.a. in den letzten 10 Jahren in erheblichem Umfang Personal reduziert, wobei Verwaltungspersonal aus dem Wirtschaftsbetrieb auf andere Aufgabenfelder verlagert wurde. Es wird erörtert, dass die Abgrenzung zwischen Personalkosten in der Waldarbeit und der Verwaltung sowie die Verteilung der Verwaltungskosten auf die verschiedenen Aufgabenfelder unterschiedlich und nicht immer verursachungsgerecht vorgenommen wird. Nach Auswertungen der Jahresberichte und eigenen Einschätzungen der Landesforstverwaltungen entfielen vom insgesamt eingesetzten Forst- und Büropersonal im Durchschnitt 49 % auf den Staatsforstbetrieb, insgesamt rd. 6,400 Stellen. Den Dienstleistungen im Körperschafts- und Privatwald können rd. 27 % der Stellen und den hoheitlichen sowie sonstigen Aufgaben rd. 24 % zugerechnet werden. Die Entwicklung der Personalintensität sowie der Verwaltungs- und der Waldarbeiter-Lohnkosten im Staatsforstbetrieb kann mithilfe verschiedener Kennzahlen der jährlichen Agrarberichte der Bundesregierung und der Jahresberichte der einzelnen Landesforstverwaltungen nachgezeichnet werden. Die Zahl der von Waldarbeitern in Eigenregie abgeleisteten Arbeitsstudien je Hektar Holzbodenfläche betrug 1998 im Durchschnitt aller Landesforstbetriebe 6,2, das entspricht einer Stammarbeiterzahl von über 5 pro 1000 ha; rechnerisch ergeben isch 16.000 bis 18.000 Vollarbeitsplätze. Am weitesten ist die Reduzierung der Waldarbeit in Niedersachsen fortgeschritten, wo 1998 nur noch 3,4 Std./ha von eigenen Waldarbeitern benötigt wurden. Würde die Arbeitsintensität im Mittel der Staatsforstbetriebe auf dieses Niveau reduziert, entfielen insgesamt in den 13 Landesforstverwaltungen Deutschlands über 6.000 Arbeitsplätze für Waldarbeiter. Die Personalintensität in der Verwaltung der Staatsforstbetriebe betrug 1998 zwischen 1,5 und 2,4 Personen pro 1000 ha, während die Verwaltungskosten je ha durschnittlich 250 DM erreichten. Der Personalabbau war nicht so stark wie in der Waldarbeit. Der Vergleich mit der Personalintensität der größten deutschen Private- und Körperschaftsbetriebe sowie der Österreichischen Bundesforste ergibt, dass hier das Personal auf 1,0 bis 1,2 Personen pro 1000 ha reduziert wurde. Eine derartige Personalreduzierung würde in den Staatsforstbetrieben Deutschlands dazu führen, dass 2.500 Stellen gegenüber dem Stand von 1998 wegfallen. Für mitteleuropäische Verhältnisse unvorstellbar sind die äußerst geringen Verwaltungskosten pro eingeschlagenen Festmeter in Schweden, die nur 1/10 der deutschen Kosten betragen. Die Tendenz der Entwicklung im Rahmen von Reformen und Rationalisierungen ist eindeutig: der Personalabbau in der Verwaltung und in der Waldarbeit wird weitergehen. Als Korrektiv zum Kostenmanagement darf die langfristige Zielsetzung und Leistung nicht in den Hintergrund treten. Messbare Kriterien für die Erfüllung aller Aufgabenfelder sind daher von besonderer Bedeutung. Wachstumsfelder wie Waldnaturschutz und Umweltbildung bieten den Landesforstverwaltungen die Chance, Personal zu verlagern.
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