Hochwasserflaechenmanagement in Flusseinzugsgebieten. Technische Massnahmen zum Wasserrueckhalt auf der Flaeche muessen durch eine weitergehende Hochwasservorsorge ergaenzt werden.

1996

S. 24-32

16 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200069789

Im Gegensatz zu anderen vieldiskutierten Gefahren ist Hochwasser eine reale Bedrohung unserer gewohnten Lebensumstaende. Dabei ist die Katastrophe nicht der hohe Hochwasserstand, sondern der entstandene Schaden. Er ist aber nicht allein die Folge des hohen Abflusses und Wasserstandes. Und deshalb fragt es sich, ob es neben den konstruktiven Massnahmen des Gewaesserausbaus, des Deichbaus, der Anlage von Ruckhaltebecken und Poldern noch weitere Moeglichkeiten gibt, sich vor den Folgen von Hochwassern zu schuetzen. Es muss unterschieden werden zwischen der moeglichen Veraenerung des Hochwassers, d.h. der Abfluesse und Wasserstaende in Fluss und Vorland und der moeglichen Minderung von Schaeden durch Ueberschwemmungen, d.h. dem Umgang mit Lebewesen und Sachwerten in Gefahrenzonen. Die Wasserstaende selbst zu reduzieren, heisst, nur einen Teil der Ursachen von Hochwasserschaeden zu bekaempfen. Diese Vermeidungsstrategie ist wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzes, heute und zukuenftig. Sie muss aber mehr als bisher durch weitere Kompensationsstrategien ergaenzt und unterstuetzt werden, die insbesondere auch noch dann wirken, wenn das Bemessungshochwasser ueberschritten ist. Sie werden als "Hochwasserflaechenmanagement" bezeichnet. Das ist eigentlich nichts Neues, aber vielleicht ist die Erkenntnis seiner Notwendigkeit unserer Ueberheblichkeit, Ignoranz und Vergesslichkeit zum Opfer gefallen.