In der Forstwirtschaft müssen ständig Entscheidungen mit sehr langfristigen Konsequenzen getroffen werden. Die Kulturen von heute werden in 50 bis 100 Jahren möglicherweise einem stark verändertem Klima ausgesetzt sein. Es fehlen aber bislang weitgehend Untersuchungen, in denen mögliche Konsequenzen von Klimaänderungen in bewirtschafteten Wäldern analysiert und bewertet wurden. Es besteht daher ein großes Defizit an Entscheidungshilfen für die Entwicklung von Handlungsstregeien für die forstliche Praxis im Kontext globaler Klimaänderungen. In dieser Arbeit werden zunächst verschiedene Bewirtschaftungsstretegien in ihrer Bedeutung für die Anpassung von Waldbeständen an veränderte Umweltbedingungen analysiert. Darauf aufbauend wird mit einem Simulationsmodell veranschaulicht, wie stark sich alternative Bewirtschaftungsstrategien auf die Veränderung der Waldstruktur in einem Zeitraum von 110 jahren unter heutigem Klima und bei einer Temperaturerhöhung um 3°C auswirken. Die Simulationsergebnisse für ein Forstrevier in der Dübener Heide in Nordostdeutschland zeigen, daß sich in allen untersuchten Szenarien die Zusammensetzung und die Produktivität der Wälder verändern würde. Die großen Unterschiede im Vergleich der Handlungsstrategien verdeutlichen auch Handlungsspielräume für die Forstwirtschaft. Simulationsresultate des hier verwendeten, mit Bewirtschaftungsroutinen erweiterten Waldsukzessionsmodells bieten eine gute Grundlage für die Bewertung und Optimierung von Bewirtschafungsstrategien in der Forstwirtschaft unter dem Einfluß von Klimaänderungen.