- Standardsignatur14140
- TitelGebüsche, Pioniergesellschaften, Trockenrasen und Staudenfluren der "Trockenaue Südlicher Oberrhein"
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 51-116
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200069460
- Quelle
- AbstractDurch die Regulation des Rheins im vorigen Jahrhundert und den späteren Bau des Rheinseitenkanals kam es im Untersuchungsgebiet zu einer starken Grundwasserabsenkung. Im trockenwarmen Klima der südlichen Oberrheinebene entwickelte sich, von trockenen Kiesinseln (Brennen) ausgehend, auf flachgründigen Pararendzinen und Kiesrohböden ein xerothermes Vegetationsmosaik. Im vorliegenden Beitrag wird das vielfältige Mosaik der Xerothermvegetation aus Gebüschen und Offenland beschrieben und mit Vegetationstabellen dokumentiert. Folgende Gesellschaften wurden erfasst: Standdornbusch, Liguster-Gebüsch, Hundsbraunwurz-Flur, Federschwingel-Rasen, Hornkraut-Gesellschaft, Traubengamander-Wimperperlgras-Flur, Trespen-Voll- und Trespen-Halbtrockenrasen, Klee-Odermennig-Saum, Gesellschaft von Wald-Bergminze und Feld-Quecke, Steinklee-Flur, Möhren-Bitterkraut-Flur und Gänsemalven-Flur. Weitere Schwerpunkte sind Ausbreitungsbiologie und Ökophysiologie des Sanddorns (Hippophae rhamnoides) und Untersuchungen zur Samenbank von Trockenrasen. Die Xerothermvegetation umfasst kleinflächig auftrende, besonders schützenswerte Pflanzengesellschaften (Volltrockenrasen, Federschwingel-Rasen, Hornkraut-Gesellschaft), deren floristische Eigenart auf die Nähe der Burgundischen Pforte verweist. Aufgrund der fehlenden Morphodynamik des Rheins, aufgegebener oder geänderter Nutzung verlieren viele konkurrenzschwache Arten zunehmend ihren Lebensraum. Das gilt besonders für die Pionierarten der früheren Kiesinseln des Rheins, wie z.B. das Rosmarin-Weidenröschen (Epilobium dodonai), aber auch für den Sanddorn (Hippophae rhamnoide), der nach mehreren Jahrzehnten starker (vegetativer) Ausbreitung nun zunehmend unter Druck eines aufkommenden Trockenwaldes gerät. Die verbleibenden Bestände von Pioniervegetation sollten geschont und, wenn möglich, erhalten werden. Dies gilt auch für die typischen Xerothermstandorte der ehemaligen Rheinaue, deren Existenz durch die geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen bedroht ist, da von einer Schaffung entsprechender Ersatzlebensräume nach dem derzeitigen Planungsstand nicht auszugehen ist.
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