- Standardsignatur12728
- TitelAnfaenge der Forstliteratur in den boehmischen Laendern
- Verfasser
- KörperschaftVydalo Zemedelske Muzeum Uvti FMZVz Praha
- Erscheinungsjahr1989
- Seiten31, S. 205-233
- Illustrationen35 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200069404
- Quelle
- AbstractBis in die Mitte des 18. Jahrhunderts gab es in den boehmischen Laendern, d.h. in Boehmen, Maehren und Schlesien, keine forstwirtschaftliche Fachliteratur. Da wo die bereits frueher erschienen Arbeiten, die sich mit der Hofwirtschaft befassten, forstwirtschaftliche Fragen beruehrten, waren dies ausschliesslich aus den allgemeinen Wirtschaftsinstruktionen herausgegriffene Anweisungen fuer das Forstpersonal und betrafen vorwiegend nur die Pflichten der Forstverwaltung. Anlass zur Entstehung forstwirtschaftlichen Schrifttums gaben die ersten normativen Massnahmen Marie Theresias, bekannt unter der Bezeichnung Forstpatente. Das boehmische und maehrische Patent wurde 1754 herausgegeen, das fuer Schlesien folgte 1756. Diese Patente wurden vor allem deswegen erlassen, um einem Mangel an Holz zu steueren. Die Befuerchtungen vor Holzmangel machten Regelungen in der Forstwirtschaft und insbesondere eine Erhoehung der Fachkenntnisse der Foerster erforderlich. Anhang der Patente wurde ihnen ein Ablegen von Fachpruefungen vor forstlichen Kreis-Examinatoren vorgeschrieben. Als Vorbereitung und Hilfe fuer diese Pruefungen sollte und musste daher forstliche Fachliteratur vorhanden sein. Deren Anfaenge sind in den boehmischen Laendern in Anleitungen und Instruktionen zu erblicken, die der Forstordnung angeschlossen waren und die Frantisek Rang verfasst hatte. Diese forstliche Fachliteratur war im 18. Jahrhundert von ueberwiegend enzyklopaedischem Charakter, d.h. fast ausschliesslich aufgrund praktischer Erfahrungen einiger fortschrittlicher Forstwirtschaftspraktiker niedergeschrieben. Die Aufklaerung hierzulande hatte die Wissenschaftsbasis noch nicht dermassen erweitert, um eine Verwertung naturwissenschaftlicher und mathematischer Erkenntnisse zu bewerkstelligen. Da die Aufklaerung die bisher ueblichste Sprache des literarischen Schaffens, das Latein, das Deutsch, die in Mitteleuropa verbreiteste Sprache, ersetzte, sind die meisten Erstlingswerke der Forstliteratur deutsch, oder deutsch-tschechisch geschrieben. Im Tschechischen gibt es aus dieser Zeit nur von einigen vorgeschrittenen Foerstern angefertigte handschriftliche Abschriften verschiedener praktischer Erfahrungen, bzw. Uebersetzungen deutscher Arbeiten. Eine Aenderung dieses Zustands brachte erst das 19. Jahrhundert, das jene Wissenschaftsbereiche rasch entwickelte, auf deren Grundlage auch die forstliche Primaerproduktin wissenschaftliche Erkenntnis entfalten konnte. Die Kumination der nationalen Wiedergeburt zu Zeiten Jungmanns trug zu einer wesentlichen Bereicherung des Wortschatzes der tschechischen Sprache bei, welche bis dahin nur durch die Volkstradition des laendlichen Raums aufrechtgehalten wurde und so konnte auch die Herausgabe der ersten tschechisch abgefassten Druckschriften, einschl. von Wirtschaftskalendern, wurde von wirtschaftlichen Gesellschaften in Boehmen und Maehren ......
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