Das von der Forstlichen Bundesversuchsanstalt in Zusammenarbeit mit mehreren Universitaetsinstituten von 1984 bis Ende 1990 bearbeitete Projekt "Hoehenprofil Zillertal" stellt einen Beitrag zur Waldoekosystemforschung dar. In diesem wurde vor allem der Seehoeheneinfluss auf zahlreiche waldrelevante Messgroessen untersucht, z.B. auf Ozon u.a. Luftschadstoffe, Schadstoffgehalte im Boden und in Nadeln, auf Gehalte an organischen Nadelinhaltsstoffen sowie auf pflanzenphysiologische Messgroessen; begleitende meteorologische Messungen wurden ebenfalls durchgefuehrt. Stressphysiologische Untersuchungen zur Frueerkennung von Baumschaedigungen ergaenzten das Programm. Ozon- Langzeitmittelwerte (Jahresmittel) nahmen im Zillertal - wie auch an weiteren Messtellen im Ostalpenraum - mit zunehmender Seehoehe bis zur Waldgrenze (ca.2000 m) zu. Am Hoehenprofil Zillertal wurden in den Fruejahrs- und Sommermonaten in Seehoehen zwischen 1000 m und 2000 m hoehere Ozonkonzentrationen (Monatsmittelwerte) gemessen als auf der Zugspitze (2962 m). Derartige "Ozonbaeuche" wurden durch Messergebnisse aus dem suedbayerischen Raum bestaetigt. Nach der Zunahme der Ozonkonzentrationen im Ostalpenraum seit den fuenfziger Jahren ueberschritten Anfang der achtziger Jahre Ozongehalte die g/m3-Schwelle an Messtellen ueber 1000 m ( = WHO-Grenzwert zum Schutz der empfindlichen Vegetation). Weitere wirkungsbezogene Ozon-Grenzwerte wurden ebenfalls in grossem Umfang ueberschritten, insbesondere jene der 4h- und 8h- Mittelwerte an hoehergelegenen Messtellen und waehrend der ozonreichen Fruehjahrs- und Sommermonate. Die mit der Seehoehe zunehmenden Ozonkonzentrationen stellen bis zur Waldgrenze eine steigende potentielle Gefaehrdung fuer empfindliche Pflanzen dar, zu denen vor allem die als "sehr empfindlich" eingestufte Laerche zaehlt, deren Vorratsanteil bis zur Waldgrenze auf fast 20 % ansteigt. Nach dem derzeitigen Wissensstand erscheint jedoch der Wald insgesamt in Oesterreich durch Ozon als Einzelkomponente noch nicht gefaehrdet.