Die Informationsbeschaffung über Zustand und Entwicklung der Wälder hat in Europa eine lange Tradition. Die Ziele der einzelnen forstlichen Nationalinventuren unterscheiden sich und sind im Laufe der Zeit den jeweils anstehenden nationalen Informationsbedürfnissen angepaßt worden. Dementsprechend sind auch die Methoden unterschiedlich. Alle Länder verwenden mehrere Datenquellen wie Karten, Luftbilder, Umfragen oder Satellitendaten. Im wesentlichen basieren jedoch alle Inventuren auf terrestrischen Aufnahmen. Infolge der zum Teil sehr unterschiedlichen Methoden und Aufnahmezeitpunkte ist es nicht immer möglich, die Inventurresultate der einzelnen Länder direkt miteinander zu vergleichen. Der Schweizer Wald weist einen der größten Hektarvorräte Europas auf. Selbst in Österreich ist der Vorrat um rund 70 mß/ha geringer. Der jährliche Zuwachs ist mit 9,2 mß/ha der größte aller europäischen Länder. Auch bezüglich Nutzung zählt die Schweiz mit 5,1 mß/ha x Jahr zur Spitzengruppe. Mit einer Gesamtwaldfläche von 0,2 ha pro Kopf der Bevölkerung liegt die Schweiz dagegen im Mittelfeld. Entgegen dem globalen Trend einer Waldflächenabnahme weisen die westeuropäischen Länder eine Zunahme der Waldfläche aus. In der Schweiz ist dies hauptsächlich auf eine natürliche Ausbreitung der Wälder, in den anderen Ländern überwiegend auf Aufforstungen von nicht forstlich genutzten Flächen zurückzuführen.
905.2 (Vorräte an Holz und anderen Forstprodukten. Zuwachs und Abgang. Holzbilanzen) 524.61 (Großräumige Waldaufnahme im allgemeinen (allgemeine Beschreibungen und Methoden). [Luftaufnahmen und Fernerkundung siehe 585; Ergebnisse siehe 905.2]) [494] (Schweiz)