Die Holzproduktion umfaßt im wesentlichen die Bestandesbegründung und Jungwaldpflege sowie die Holzernte und Aspekte der Walderschließung. Entsprechende Informationen, bezogen auf die Waldfläche, vermitteln die Kapitel 8.5, 9.2 und 10. Im vorliegenden Kapitel stehen dagegen Aussagen zur Holzmenge im Vordergrund. Beim Nadelholz konzentriert sich heute der Vorrat auf die stärkeren Dimensionen, beim Laubholz auf die schwächeren. Die Vorratszunahme bei den stärkeren Sortimenten war in den letzten 10 Jahren größer als die Zunahme bei den schwächeren, obwohl in den stärkeren Dimensionen anteilsmäßig etwas mehr Holz genutzt wurde. Der Vorrat hat sich damit geringfügig auf stärkere Sortimente verlagert. Bei unveränderter Nutzungsstrategie in den nächsten Jahrzehnten wird diese Tendenz weiterhin anhalten. 26% der genutzten Holzmenge fielen aus Durchforstungen an, 18% aus Räumungen. Ein relativ großer Anteil von 26% der Holzmenge stammte aus Sanitärhieben. Diese Anteile waren in den Voralpen und Alpen deutlich größer (35 und 47%) als im Mittelland und im Jura (14 und 19%). Das zur Hauptsache eingesetzte Rückemittel war der Traktor. In den Alpen wurden 32% der Holzmenge mit Seilkran genutzt. Der Helikopter hatte als Rückemittel eine untergeordnete Bedeutung; er wurde mehrheitlich bei Zwangsnutzungen in schlecht erschlossenen Gebieten eingesetzt. Gesamtschweizerisch könnte wesentlich mehr Holz genutzt werden, ohne markanten Anstieg der Holzerntekosten. Diese Kosten sind allerdings im Moment hoch, insbesondere auf der Alpensüdseite und in den Alpen. Die Hälfte der gesamten Nutzung mußte mit Kosten von über 63.-Fr./mß geerntet werden. Der Volumenanteil der Zwangsnutzungen war mit 31% sehr groß. Windwürfe stellten dabei die Hauptursache dar. Ein ausgeglichener Altersklassenaufbau des gleichförmigen Hochwaldes kann in den nächsten Jahrzehnten nicht erreicht werden; Bestände im mittleren Alter werden weiterhin stark untervertreten sein. Bei unveränderter Nutzungsstrategie wird der Vorrat bis ins Jahr 2015 gegenüber 1995 um mehr als 10% zunehmen. Um den Zuwachs mittelfristig abzuschöpfen, müßte die Nutzung um rund 20% gesteigert werden. Mit dieser Nutzungsmenge könnten auch in 20 Jahren noch 94% des derzeitigen Holzverbrauchs in der Schweiz gedeckt werden. Selbst bei einer Steigerung der Nutzung um mehr als 70% lägen die durchschnittlichen Vorräte in 20 Jahren immer noch auf der Höhe jener unserer Nachbarländer.
905.2 (Vorräte an Holz und anderen Forstprodukten. Zuwachs und Abgang. Holzbilanzen) 524.61 (Großräumige Waldaufnahme im allgemeinen (allgemeine Beschreibungen und Methoden). [Luftaufnahmen und Fernerkundung siehe 585; Ergebnisse siehe 905.2]) 664 (Kosten verschiedener Holzsortimente) [494] (Schweiz)