Die Senkung des Grundwasserspiegels infolge der Wasserlaufregulierungen führte in den Auwäldern Südmährens in den trockenen Jahren 1983 und 1984 zu einer physiologischen Schwächung der Eschen und deren nachfolgender Beschädigung durch Hylesinus crenatus Fabr. Das Studium der Entwicklung und der ökologischen Übervermehrungsaspekte dieses Borkenkäfers in dem schwerstbetroffenen Forstrevier Velky Dvur (FB Zidlochovice) erbrachte folgende Hauptergebnisse. 1. Hylesinus crenatus Fabr. beschädigte vor allem Fraxinus pennsylvanica Marsh. Kleineren Schaden richtete er an Fraxinus excelsior L. und Fraxinus angustifolia Vahl. an. Die Angaben über sein seltenes Vorkommen an Eiche konnten weder durch Beobachtungen in der Natur noch durch Laborzuchten bestätigt werden. 2. In Südmähren dauert die Entwicklung von Hylesinus crenatus Fabr. zwei Jahre, im ersten Jahr überwintert er im Larvenstadium, im zweiten als Käfer. Die Käfer schwärmen meist in der zweiten Aprilhälfte, im Mai und Anfang Juni. Im Labor schwärmten sie anderthalb Monate lang. Zu Beginn der Schwärmzeit herrschten Männchen vor, zu deren Ende Weibchen. Das Geschlechtsverhältnis war 1 zu 1. 3. Das Bohren des Mutterganges und die Eiablage dauern zwei bis zweieinhalb Monate. Die Eier treten von der ersten Maihälfte bis Mitte September auf. 4. Die ersten Larven schlüpfen Ende Mai, die letzten in der zweiten Septemberhälfte. Bis Ende der Vegetationszeit erreichen die Larven die zweite bis vierte Entwicklungsstufe und die durch den Winter unterbrochene Entwicklung beenden sie im Frühjahr bzw. im Sommer nächsten Jahres. 5. Die Puppen kommen in der Natur von Anfang Mai bis Ende September vor. nach zwei bis drei Wochen verlassen die Käfer die Puppenwiegen und bohren sich in die Basen lebender Eschen ein, wo sie den Reifefrass durchmachen. Sie vermehren sich im Frühjahr bzw. im Sommer nächsten Jahres. 6. Damit die Geschlechtsorgane reif werden können, muss die notwendige Nährstoffzufuhr gesichert werden. Deswegen verläuft der Reifefrass im Turgeszentbast und Kambium starker lebensfähiger Eschen, und das in ihrem Stammteil bis in die Höhe von max. 2.(4) m. In kurzen (max. 3,5 cm langen), in der Regel schräg nach oben verlaufenden Gängen sind auch die Käfer mit dem Kopf nach oben orientiert und mit der Bauchseite auf den Stamm zu. Die Nord- und Südstammseite werden mit gleicher Intensität besiedelt. Bei mehrjährigen Anflug eines Baumes kann es bis 40 Gänge je dm2 geben. Durch starken Reifefrass werden die Eschen geschwächt und hiermit Bedingungen für eine viel gefährlichere Baumschädigung - durch das Bohren von Mutter- und Larvengängen geschaffen. 7. Suboptimale Wasserversorgung und damit zusammenhaengende Veränderungen in Turgor, osmotischen Druck und Gewebesaugkraft kommen durch niedrigere Befallresistenz der Eschen zum Ausdruck.
453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)]) 145.7x19.92 (Scolytidae) 181.311 (Wasserbedarf) 263 (Bewässerte Waldungen. Auewald) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [437] (Tschechoslowakei (1918-1992))