- Standardsignatur4223
- TitelLangjährige Auswirkungen mineralischer Düngungen in jungen Kiefernbeständen auf Kippsanden
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 1138-1143
- Illustrationen19 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200068726
- Quelle
- AbstractDie langjährigen Boebachtungen und Auswertungen der inzwischen 30-jährigen Kiefernbestände zeigen: - Dass sich die ursprünglich schlechtwüchsigen, extrem mangelhaft mit N und P ernährten Kiefern über die Verbesserung der Ernährungsbedingungen durch NP-Düngungen zu gutwüchsigen, stabilen Kiefernstangenhölzern entwickelt haben. Dabei ist hervorzuheben, dass die durch N-Düngung verbesserten N-Ernährungsbedingungen im Laufe von 5 bis 10 Jahren wieder abklingen, während die P-Ernährungsverhältnisse durch P-Düngung dauerhaft verbessert werden. Die schon bei den Erstauswertungen festgestellten optimalen K-, Ca-, Mg-Ernährungsverhältnisse haben sich auch langfristig bestätigt. Weiterhin ist hervorzuheben, dass auch auf den ungedüngten Parzellen eine allmähliche Verbesserung der N- und P-Ernährung vor sich geht. Stähr et al. fanden kürzlich in mittelalten Kiefernbeständen auf älteren Kippen überwiegend gute N-Ernährungszustände, wobei offen bleibt, inwieweit diese Bestände in jüngeren Jahren mit N gedüngt worden sind. - Dass sich die ausgebrachten N-Nährstoffmengen der ersten Düngefolge weitgehend in der sich bildenden Biomasse akkumuliert haben. So bewegen sich die durchschnittlichen jährlichen Akkumulationsraten der Kiefernökosysteme an C und N zwischen 2,0 bis 3,2 t C/ha und 25 bis 45 kg N/ha. Daran ist der "Oberboden" (Humusauflage und oberste Kippsubstratschicht) mit etwa 0,5 bis 1,0 t C/ha und 16 bis 35 kg N/ha beteiligt. Etwas geringere Anreicherungsmengen fanden Katzur et al. in mittelalten Kifernbeständen der Niederlausitz. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die wesentlichste biogene N-Quelle für den sich herausbildenden Nährstoffkreislauf zunächst die Auflagehumusdecke und mit größeren Abstrichen der sich allmählich bildende Bodenhumus ist. Nur die Etablierung einer langfristig produzierenden organischen N-Quelle ist die Gewähr für die Herausbildung dauerhaft wirksamer Nährstoffkreisläufe. Dieser Prozess wird durch NP-Düngungen im An- und Auwachsstadium wirkungsvoll unterstützt und beschleunigt. - Dass sich weitere N-Düngungen in der Dickungs- und beginnenden Stangenholzphase zwar in einer weiteren Verbesserung des N-Ernährungszustands und in einer höheren Nadelmassenproduktion niederschlagen, aber - entgegen den Erwartungen - nicht mehr zu einer weiteren Verbesserung von Höhen- und Durchmesserwachstum der Kiefern führen, weil besonders in Trockenjahren Wassermangel das weitere Wachstum stärker limitiert. Die Wirkungen bezüglich des Wasserfaktors lassen sich durch weitere Pflanzverbände bei der Begründung der Kulturen nur begrenzt abschwächen, weil nach eintretendem Kronenschluss die Interception (die nach Anders ganz entscheidend den Wassermangel prägt) ähnlich hoch sein dürfte, sodass eine "Entlastung" nur wenige Jahre - eben bis zum Kronenschluss - wirksam sein dürfte. Andererseits ist der frühzeitige Schluss für die qualitative Entwicklung der Kiefernstämme und für den sich entwickelnden Nährstoffkreislauf bedeutsam. - Die Versuchsergebnisse lassen erkennen, dass mineralische N-Düngungen am sinnvollsten sind, wenn die jungen Kiefernpflanzen einen sehr starken bis extremen N-Mangel zeigen (N-Ernährungsstufe I). In den ersten Jahren nach der Pflanzung nachweisbar "mäßiger" N-Mangel sollte nicht unbedingt durch N-Düngung behoben werden, weil sich gewöhnlich mit einstellendem Dickungsschluss die N-Ernährungsbedingungen verbessern.
- SchlagwörterPinus sylvestris, Nährstoffmangel, Kulturdüngung, Mineraldüngung, Düngungsversuch, Düngewirkung, Nährstoffversorgung, Stickstoffernährung, Phosphorgehalt, Kaliumgehalt, Calciumgehalt, Magnesiumgehalt, Nadelanalyse, Durchmesserwachstum, Humusanreicherung, Kohlenstoffspeicherung, Stickstoffspeicherung, Kippboden, Braunkohlengebiet, Lausitz
- Klassifikation237.4 (Verwendung von Düngemitteln z.B. Klärschlamm, Kompost oder Bodenimpfung [Unterteilung wie 232.322.4])
114.52 (Bodenfruchtbarkeit. Nährstoffe [Düngemittel usw. siehe Untertitel von 2, insbesondere 237.4; Fragen der ziffernmäßigen Standortsbonitierung siehe 54])
181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens)
160.201 (Blätter und Nadeln)
561.2 (Durchmesser- (Umfang-) und Grundflächenzuwachs)
114.261 (Stickstoff und Stickstoffverbindungen)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
114.449.8 (Industrielle Abraumflächen (Kippen, Halden))
[430] (Deutschland, 1990-)
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