Die Stigma von Weissdornblueten auf abgeschnittenen Zweigen wurden mit ca. 5 x 10 4 Kolonie-bildenden Einheiten (cfu) von E. amylovora inokuliert und die Populationsentwicklung mittels Zaehlmethoden sowie Licht- und Elektronenmikroskopie verfolgt. Die Polulationsentwicklung fand in zwei Phasen statt: in einer epiphytischen Phase bis zu 48 h nach der Inokulation (waehrend der sisch die Bakterienausbreitung auf die interzelluraeren Bereiche zwischen den Papillen beschraenkte), gefolgt von einer invasiven Phase (waehrend der die Bakterien das sekretorische Gewebe unterhalb der Papillen befielen). In der epiphytischen Phase vermehrten sich die Bakterien rasch, wobei die Verdopplungszeiten sich den in einer in vitro-Vermehrung beobachteten Daten naeherten, undd erreichten eine Population von ca. 10 6 cfu pro Bluete. Nach der zweiten Vermehrungsphase erreichte die Population eine Endmenge von 10 8 cfu pro Bluete. Zu keiner Zeit wurde der Griffel von Bakterien besiedelt. Der Stigmabefall scheint beim Weissdorn nicht direkt zur Trockenfaeule an Blueten zu fuehren, jedoch wurden Bakterien in stigmatischen Sekretionen am Griffel hinabgeleitet und koennen so infiziert und darauffolgende Erkrankung der zum Nektargefaess gehoerenden Oberflaeche bewirken.