- Standardsignatur4223
- TitelDurchforstungsweise und Bestandesentwicklungsdynamik bei Kiefer
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 1084-1086
- Illustrationen7 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200068651
- Quelle
- AbstractAn Beispielen langfristiger Versuchsflächen werden gesicherte Erkenntnisse zur Durchforstung und Bestandesentwicklung bei Kiefer des nordostdeutschen Tieflandes vorgestellt. Mit der Auswahl der zu fördernden Individuen und der Durchforstungsstärke beeinflusst der Wirtschafter die Wuchsdynamik des Einzelbaumes und die Entwicklungsdynamik des Kiefernbestandes. Qualitäts- und Quantitätsleistung werden dadurch differenziert. Das Durchmesserzuwachsreaktionsvermögen der Lichtbaumart Kiefer nach starken Durchforstungen ist nicht permanent. Die Durchmessermehrleistung am Einzelstamm ist um so größer, je zeitiger die starken Eingriffe erfolgen. Ein geleisteter Durchmesservorsprung wird nicht gehalten, sondern mit zunehmendem Alter abgebaut. Nachlassendes Durchmesserzuwachsreaktionsvermögen ist einer der Gründe für unterlegene Vorratsleistung stark durchforsteter Bestände bei Hiebsreife. Auslesedurchforstung, selektive Pflege der a- und a/b-Typen ist mit der höchsten Standraumökonomie des Einzelbaumes verbunden. Darin liegt die wesentliche Ursache der flächenbezogenen Ertragsüberlegenheit selektiver Durchforstung. Bäume der Entwicklungsgruppe b besitzen im Allgemeinen den größten absoluten Einzelbaumzuwachs, erreichen ihn jedoch auf Kosten des hohen Standraumbedarfs. Die Kieferntypen a und b unterscheiden sich genetisch signifikant. Individuen des a-Typs weisen einen höheren Heterozygotiegrad, höhere Anpassungswahrscheinlichkeiten an sich ändernde Umweltbedingungen auf. Mit ihrer Förderung und Pflege im Rahmen der Auslesedurchforstung wird ihr genetisches Potenzial optimal, und zwar zum Vorteil ihrer Qualitäts- und Quantitätsleistung, ausgenutzt. In Beständen mit überwiegendem Anteil an b-Typen kann die bewusste Förderung dieser Individuen, verbunden mit starken und sehr starken Durchforstungen, zum schnelleren Erreichen angestrebter Zielstärken zweckmäßig sein. Diese Durchforstungsweise ist jedoch mit flächenbezogenen Zuwachs- und vor allem Wertverlusten im Vergleich zur a-Typen-Pflege verbunden. Aufgund der geringeren Stammzahl des lockeren Kronenschlusses und des dadurch zeitiger möglichen Laubholzunterbaus ergeben isch nach starker Durchforstung größere waldbauliche Handlungsfreiheiten zur Strukturierung von Mischbeständen und für den Übergang zu Laubholzbestockungen. Für aus Kunstverjüngung hervorgegangene, stammzahlreich aufgewachsene, wertvolle Jungbestände wird mit dem Ziel, einen möglichst hohen Qualitätsholzanteil den Kiefer zu erwirtschaften, die selektive a-Typen-Pflege bzw. die Auslesedurchforstung im Sinne Olberg empfohlen.
- Schlagwörter
- Klassifikation562.22 (Natürliche Bestandesausscheidung und Durchforstungen)
531 (Kronenausmaße, Kronenfläche, Kronenvolumen, Kronenprozent (“crown ratio”) usw)
165.3 (Allgemeines über Vererbung, Genetik und Züchtung, Variation [Praktische Anwendung siehe 232.13 und 232.311.3])
242 (Durchforstungen)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
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