- Standardsignatur4223
- TitelEinstellungen und Ziele von bäuerlichen Privatwaldbesitzern
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 1057-1059
- Illustrationen3 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200068601
- Quelle
- AbstractDie Antworten zu den Einstellungen und zu den Zielen sind also geprägt von den Wertvorstellungen der Waldbesitzer und eignen sich damit in Ansätzen, das Wertesystem nachzuvollziehen, das die Einstellungen und Sichtweisen im bäuerlichen Privatwald formt. In den Vordergrund treten Aspekte einer sauberen Waldwirtschaft, der Bedeutungserhalt des Waldes für den Betrieb, der vor dem Hintergrund einer ausgeprägten Generationensicht wahrgenommen wird, und daraus abgeleitete konkrete ökologisch und wirtschaftlich orientierte Zielsetzungen. Beide Untersuchungen, die sich unter Verwendung von quantitativen bzw. qualitativen sozialempirischen Methoden der Thematik "Bewirtschaftungsverhalten von Kleinprivatwaldbesitzern" annäherten, zeigen, dass Mobilisierungsansätze auf Kenntnisse über die Einstellungen und Zielsetzungen angewiesen sind, sollen sie erfolgreich sein. Waldbesitzer beurteilen Möglichkeiten, die sich für sie aus mechanisierten oder überbetrieblichen Ansätzen zur Holzmobilisierung ergeben, nicht aus einer Blickwarte allein. So werden ökonomische und waldbauliche Vorteile, die sich durch den Einsatz von mechanisierten Verfahren und/oder überbetrieblicher Holzernte ergeben, immer aus der spezifischen einzelbetrieblichen Bedeutung des Waldes auf ihre wirkliche Vorteilhaftigkeit für den Waldbesitzer beurteilt. Schematische Konzepte stoßen deswegen nur auf eine bemessene "Zielgruppe" von Waldbesitzern, für die sich Vorteile ergeben. Konzepte zur Holzmobilisierung, die davon ausgehen, dass Entscheidungen allein aufgrund kurzfristiger betriebswirtschaftlicher Nutzenüberlegungen getroffen werden, stehen erst einmal vordergründig im Widerspruch zur bäuerlichen Mentalität. Die empfundene Verpflichtung bäuerlicher Waldbesitzer, in den Dimensionen von Generationen denken zu müssen, spricht für die Etablierung einer dritten Kraft als Mittel zwischen bäuerlichem Waldbesitzer und einem sich industrialisierenden Holzmarkt. Um diese Mentalitätsgrenze zu überwinden und die Erfordernisse des Holzmarktes in den Kleinprivatwald zu transportieren, bedarf diese dritte Kraft vor allem des Vertrauens der Waldbesitzer, ihre Interessen zu vertreten und ihre Denkweisen zu repräsentieren. Forstliche Zusammenschlüsse erfüllen vor allem denkbaren Alternativen diese Voraussetzung zurzeit am besten, da sie bereits auf langjährige Beziehungen zum bäuerlichen Waldbesitz zurückblicken.
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