- Standardsignatur2754
- TitelZur Bewirtschaftung eines tropischen Sekundärwaldes in Südbrasilien
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2001
- SeitenS. 200-207
- Illustrationen11 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200068206
- Quelle
- AbstractVerschiedene Nutzungsansätze wurden für einen etwa 60jährigen Sekundärwald in Südbrasilien getestet. Die Bestandesdaten wurden auf 100 Parzellen von 100 m¬ Größe ermittelt. Es wurden 118 Baumarten in 37 Familien identifiziert, davon 44 seltene Arten (mit bis zu einem Individuum pro Hektar). Die Gesamtstammzahl pro Hektar beträgt 1821 Individuen (Kluppschwelle 5 cm BHD). Fabaceen und Myrtaceen zeigen die höchste Artenzahl, gefolgt von Lauraceen und Moraceen. Die höchsten Bedeutungswertindices haben Euterpe edulis Mart., Matayba guianesis Aubl., Myrcia pubipetala Miq., Hieronyma alchorneodes Fr. Allem., Heisteria silvianii Schwacke und Alchornea glandulosa Endl. & Poepp. Euterpe edulis hat die größte Stammzahl (1039), wobei dieser Wert den aller anderen in der Literatur beschriebenen Bestände übertrifft. Die Kurve der Durchmesserverteilung fast aller Arten ist nicht durchgehend. Dies zeigt, dass sich der Bestand in einer Übergangsphase befindet, in der Pionier- und frühe Sekundärwaldarten durch späte Sekundär- und Primärwaldarten ersetzt werden. Mehrere auf Nachhaltigkeit gerichtete waldbauliche Systeme wurden in den verschiedenen tropischen Regionen der Erde entwickelt. Ihre langfristige Anwendung unter realen kommerziellen Bedingungen kam nicht zustande, weniger wegen technischer Mängel der Methoden, als vielmehr aus Gründen ungünstiger ökonomischer und politischer Rahmenbedingungen. Die meisten dieser Methoden wurden für vorratsreiche Primärwälder entwickelt. Die Nutzung von Sekundärwäldern ist demgegenüber kaum erforscht. Die brasilianische Forstgesetzgebung ist auf Sekundärbestände kaum anwendbar, da sie Strukturveränderungen und Änderungen der Artenzusammensetzung nicht vorsieht und zulässt, die aber in diesen Beständen unumgänglich sind. Die Nutzung von Euterpe edulis zur Gewinnung von Palmherzen jedoch ist gesetzlich möglich, wirtschaftlich sinnvoll und lässt den Einschlag von 500 Bäumen pro Hektar zu. Für die anderen Baumarten werden eine Einteilung nach autökologischen Gesichtspunkten und eine Nutzungsform vorgeschlagen, die an die Sukzessionsabläufe angepasst sind. Der Bestand soll in Richtung Klimaxwald gefördert werden, indem reife und alternde Individuen von Pionier- und frühen Sekundärwaldarten genutzt werden. Dabei soll die Öffnung größerer Bestandeslücken vermieden werden, um nicht wiederum Bedingungen zur Ansiedlung von Pionierarten zu schaffen. Seltene Arten sind von der Nutzung auszunehmen. Zusätzliche Untersuchungen sollen weitergehende waldbauliche Maßnahmen erarbeiten und eine optimale Nutzungsintensität herausfinden.
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