In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, auf Grund geomorphologischer Massenbewegungs- und Geschiebeherdkartierungen Gefahrenzonen im Einzugsgebiet des Kaiserbaches in Osttirol (Oesterreich) auszuscheiden. Dabei wurden als solche das Teischnitz-, Burger-, Koednitz-, Raseck- und Lesachtal erkannt. Die in diesen Taelern auftretenden Massenbewegungen stehen in Abhaengigkeit der geologischen und tektonischen Gegebenheiten infolge der Lage des Untersuchungsgebietes am Suedrand des Tauernfensters, wobei die verschiedenen Gesteine durch mehrere Deckenueberschiebungen und Aufwoelbung eines Zentralgneiskernes tektonisch stark beansprucht wurden. Unmittelbare Anlaesse der Abtragungserscheinungen und Geschiebeherdbildungen waren die katastrophalen Niederschlaege der Jahre 1965/66 und die davon ausgeloesten Hochwaesser und Murgaenge. Hauptabtragungsformen sind Translationsrutsche und Translationsbodenrutsche (z.T. Waldabbrueche) in den mit Moraenen- und Verwitterungsschutt ueberzogenen Talhaengen, wobei talzuschubartige Bewegungen auftreten. Unmittelbare Geschiebeherde der Baeche sind ausgedehnte Anrisse in leicht verwitterbaren Kalkglimmerschiefern (z.T. mit Gipseinlagerungen) im Burger-, Koednitz- und Rasecktal und in den tektonisch stark zerscherten und zerlegten phyllonitischen Glimmerschiefern des Lesachtales. Die Anbrueche entstanden durch Seiten- und Tiefenerosin und Uebersteilung der Haenge durch die Hochwasser fuehrenden Baeche. Die gewaltigen Schuttkegel am Ausgang der untersuchten Taeler stellen mit ihren z.T. maechtigen Feilenabruechen ebenfalls bedeutende Geschiebeherde dar.
116.2 (Einsickerung. Wasserabfluss und Wassererosion (experimentelle und theoretische Studien)) 424.1 (Erosion und Ablagerung. Erdrutsche usw.) 582 (Kartierung. Technik des Zeichnens und der nachfolgenden Arbeiten) [436.7] (Tirol)