- Standardsignatur13606
- TitelEignen sich bodenbiologische Methoden zur Kennzeichnung des Stickstoffhaushalts von Waldstandorten? : Ergebnisse von Untersuchungen an den bayerischen Waldklimastationen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 90-112
- Illustrationen42 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200068116
- Quelle
- AbstractBodenproben von den Dauerbeobachtungsflächen der 22 bayerischen Waldklimastationen wurden auf potentielle Stickstoffmineralisierung, Atmungsaktivität und mikrobielle Biomasse untersucht. Die Proben wurden bei Auflage-Humusformen aus dem F- bzw. H-Horizont genommen, bei Mineralboden-Humusformen aus dem Ah-Horizont. Das Vermögen, Stickstoff aus der organischen Substanz in mineralischer Form freizusetzen, wurde im Laborbrutversuch bestimmt. Die Basalatmung und mikrobielle Biomasse, die aus der substratinduzierten Atmung abgeleitet werden kann, wurden über eine CO2-Meßanlagen erfaßt. Ergänzend wurden die Humusformen der Standorte angesprochen. Ziel war es, die Eignung solcher den Standort kennzeichnenden Größen auf ihre Brauchbarkeit für Aussagen über den Stickstoffhaushalt zu prüfen. Dazu wurden die neu erhobenen Meßgrößen zu bereits über die Waldklimastationen vorhandenen Kennwerten in Beziehung gesetzt. Als aussagekräftige Größen über die breite Palette an Standorten erwies sich der aus den Atmungsmessungen abgeleitete metabolische Quotient und das Cmic/Corg-Verhältnis sowie die N-Mineralisierungsrate. Speziell diese drei Parameter haben sich zur Charakterisierung von Standorten im allgemeinen und des Stickstoffhaushalts im besonderen als tauglich erwiesen. Es wird empfohlen, solche Untersuchungen gezielt einzusetzen, wenn Informationen über die klassische Standortskartierung hinaus benötigt werden, ohne den Aufwand für eine komplette N-Bilanz betreiben zu können. Enge Korrelationen ergaben sich für die auf den C-Gehalt bezogene N-Mineralisationsrate im Auflagehumus und das Cmic/Corg-Verhältnis wie auch für den N-Zeigerwert der Vegetation und das C/N-Verhältnis mit der Humusform. Die potentielle N-Mineralisation im Auflagehumus ließ sich ferner mit der durchschnittlichen Nmin-Konzentration im Humuslysimeter in Verbindung bringen, nicht jedoch mit dem N-Austrag im Sickerwasser. In vielen Fällen zeigte sich die Sonderrolle der sandigen Kiefernstandorte, die in der mächtigen Humusauflage den Mikroorganismen bessere Bedingungen bieten, als dem weiten C/N-Verhältnis eigentlich entsprechen würde. Die eingesetzten bodenbiologischen Methoden erlauben somit fundierte Rückschlüsse auf den N-Umsatz im System, ersetzen aber nicht die besonders umweltpolitisch bedeutsamen Messungen von Stickstoffeintrag und -austrag im Sickerwasser.
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