- Standardsignatur5235
- TitelDie Rheinauewälder bei Karlsruhe vor und nach der Rheinkorrektion : Ergebnisse landschaftsgeschichtlich-ökologischer Untersuchungen in der Nördlichen Oberrheinaue
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 35-61
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200067540
- Quelle
- AbstractErgebnisse der waldgeschichtlichen Forschung in der Rheinaue werden vorgestellt. Im Zeitraum von 1700 bis heute werden die ökologischen Voraussetzungen und ihre Veränderungen, die Nutzungsbedingungen sowie der jeweils angepaßte Waldaufbau der Wälder in der Rheinaue untersucht. Bearbeitet wird ein Rheinabschnitt nördlich von Karlsruhe (Baden-Württemberg) in der ganzen Breite der geologischen Rheinaue von ca. 7 km. Die Waldverbreitung und die Waldtypen der Überströmungs- und der Altaue wurden im 18. Jahrhundert vor der Rheinkorrektion ermittelt. Die Altaue hatte als Waldtypen Eichen-Ulmen-Hainbuchenwälder, Eichen-Hainbuchen-Buchenwälder, reine Buchenwälder und Erlenwälder. Buchen-Eschen- und Kiefervorkommen der Rheinaue wurden anhand historischer Dokumente festgestellt. In der häufig überschwemmten Aue (Ufergalerie des Rheins und Inseln) gab es niedrigwüchsige Weichholzflächen aus Weiden, Pappeln, Grauerlen und Sträuchern sowie Weichholzflächen mit einzelnen Eichen und Ulmen. Auch der überschwemmte Teil der Aue wurde sehr intensiv genutzt, oft landwirtschaftlich, meist als Niederwald im Großkahlschlag. Die Rheinkorrektion und der Aufbau neuer Wälder in den verlandeten Teilen des Rheins verliefen in Phasen. Die Landgewinnung im Korrektionsgelände und die Faschinennutzung für die Korrektion dauerten von 1817 bis 1848. Von 1848 bis 1884 wurde der Weichholz-Niederwald der eingeschränkt überschwemmten Aue in Weichholz-Mittelwald mit Harthölzern umgebaut. Waldflächen der Altaue mit Harthölzern wurden gerodet. Die Mittelwaldphase dauerte nur von 1884 bis 1924. An ihrem Ende hatte sich das Verhältnis von Weichholz zu Hartholz (1884: 80:20) umgekehrt, eine Reaktion auf ökologische Änderungen im rheinnahen Wald. Bereits am Ende der Mittelwaldperiode dominierten die Eschen-Mischwälder vor dem Eiche-Ulmen-Waldtyp. Die Periode des Aue-Hochwaldes dauerte von 1924 bis heute. An deren Beginn werden die Rheinwälder großflächig entwässert. Die Standortsbedingungen verschieben sich zu den Bedingungen überflutungsunabhängiger Laubmischwälder. Trotzdem nahm die Artenzahl der Bäume und Sträucher seit 1924 nicht ab. Seit der Zeit der Rheinkorrektion nahm die Vielfalt der Waldtypen bedeutend zu, die Struktur der Wälder verbesserte sich wesentlich.
- SchlagwörterWaldgeschichte, Vegetationsgeschichte, Auwald, natürliche Baumartenzusammensetzung, Waldtyp, Eichen-Ulmen-Wald, Landschaftsveränderung, Flussregulierung, historische Bewirtschaftungsform, Niederwald, Mittelwald, Überführung, Hochwald, anthropogener Einfluss, ökologische Veränderung, Standortsveränderung, Oberrhein, Rheinau, Baden-Württemberg
- Klassifikation902 (Geschichte der Wälder und des Forstwesens [Unterteilung durch Querverweise zu den geographischen und sachlichen verwende 902:972 oder 972.1/.9 für bestimmte Organisationen])
263 (Bewässerte Waldungen. Auewald)
22 (Waldbausysteme. Aufbau und Zusammensetzung der Bestände; Bestandesformen)
546 (Änderung der Standortsgüte)
[430] (Deutschland, 1990-)
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