- Standardsignatur638
- TitelZur finanziellen Analyse der Waldpflegeentscheidung bei Berücksichtigung der Biodiversität, dargestellt am Beispiel der Fichte in Sachsen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 226-244
- Illustrationen18 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200067488
- Quelle
- AbstractIm Mittelpunkt traditioneller Untersuchungen zur Bestandesbehandlung stehen gewöhnlich Bestandeswachstum, Konkurrenz, Stabilität und Holzqualität. Obzwar notwendig für eine sachgerechte Waldpflege sind sie jedoch nicht hinreichend, da sie von schwerwiegenden ökonomischen Einflüssen wie Holzmarkt, Faktorpreisen, Zielstellungen der Waldbesitzer und Ansprüchen der Gesellschaft überlagert werden. Die Waldpflege in die Zunkunft gerichtet ist, werden Entscheidungen darüber von dynamischen Moment beeinflußt: Änderungen der natürlichen Umwelt muß ebenso Rechnung getragen werden wie der Wandel in den ökonomischen Prämissen und den Zielstellungen der Waldbesitzer. Die finanzielle Analyse von Waldpflegeregimen basiert im vorliegenden Beitrag auf der intertemporalen Investitionstheorie, speziell der Faustmannschen Formel as in sich geschlossenes Denkgebäude. Mit ihrer Hilfe werden die Hypothesen hergeleitet. Die Analyse selbst jedoch erweist sich als problematisch, da im Faustmannschen Modell mit Modelbedingungen gearbeitet wird, die das Typische von Waldpflegeregimen eher ausblendet als hervorhebt. Deshalb wurde versucht, sich mit Hilfe von Simulationen einer Beantwortung zu nähern. Als geeignet erwies sich der Bestandessimulator Silva 2, welcher Bestandeswachstum in Abhängigkeit von verschiedenen Waldpflegeregimen simuliert und auch gleich Kosten und Erlöse für die einzelnen Eingriffe berechnet. Daraus lassen sich Zahlungsreihen konstruieren und die entscheidungsrelevanten Kapitalhaltungswerte bestimmen. Für die Simulationsexperimente wurde ein jeweils zum Entscheidungszeitpunkt 40-, 60-, 70- und 90jähriger Fichtenbestand ausgewählt. Als Variablen dienten Durchforstungsart, -stärke und -intervall sowie der Kalkulationszinssatz der Waldbesitzer. Erweitert wurde die finanzielle Analyse durch die Einbeziehung öffentlicher Leistungen, veranschaulicht am Beispiel der Biodiversität. Zur Anwendung kann dabei die Technik nach Klemperer, die Veränderungen in der Biodiversität den sich dadurch ergebenden Opportunitätskosten gegenüberstellt. Letztlich werden die/aus den Simulationen abgeleiteten zehn Grundsätze zur Wahl optimaler Waldpflegeregime der forstwissenschaftlichen Öffentlichkeit zur Kritik übergeben.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser