Es wurden an Böden aus Granit und Buntsandstein im Schwarzwald die Verwitterung, die Mineralneubildung und -zerstörung sowie die Auswirkungen von Säureeinträgen geochemisch, mikromorphologisch, röntgengraphisch und rasterelektronenmikroskopisch untersucht. Um historische Vergleiche durchführen zu können, wurden aus alten Untersuchungen bekannte Profile an der "Bärhalde" und im Grindenschwarzwald nach 20 Jahren neu beprobt. Bei den mikromorphologischen Untersuchungen (ARINUS-Standorte) wurden sowohl Quarzanreicherung als auch Feldspat- und Glimmerverluste im Oberboden im Vergleich zum Unterboden festgestellt. Die Natrium- und Calciumgehalte zeigen eine Abnahme im Oberboden und nehmen zum Unterboden hin zu. Verluste dieser Elemente wurden ebenfalls beim Vergleich der aktuellen Proen mit den Archivproben in den verschiedenen Fraktionen festgestellt. Im Podsol Bärhalde gehen in den aktuellen Proben die Natriumgehalte in den Fein- und Mittelsandfraktionen gegenüber den Archivproben um 30 % und in der Gesamtfraktion um bis zu 35 % zurück. Der Calciumanteil im Ausgangsmaterial ist deutlich niedriger als der Natriumanteil. Trotzdem liegen die Calciumverluste in den aktuellen Proben im Vergleich zu den Archivproben um 5-10 % höher als die des Natriums. Diese Elemente sind im Granit an Plagioklase gebunden und im Oberboden bei pH 2,7 sehr stark auswaschungsgefährdet. Kalium zeigt ebenfalls eine stärkere Abnahme im Oberboden als im Unterboden sowie von den Archiv- zu den aktuellen Proben. Der Kaliumaqbbau ist an den Granitstandorten weniger ausgeprägt als an den Standorten auf Buntsandstein. Die Aluminium- und Eisengehalte nehmen in fast allen untersuchten Böden von der Sand- (gS, mS zu fS) über die Schluff- zur Tonfraktion zu. Die Siliciumgehalte in den Fraktionen im Oberboden liegen leicht höher als im Unterboden und zeigen in den aktuellen Proben gegenüber den Archivproben eine Zunahme, was auf eine intensive Verwitterung und der daraus resultierenden Quarzanreicherung im Oberboden zurückzuführen ist. Aus der Elementbilanz des Podsols Schluchsee gegenüber dem Ausgangsgestein ist zu entnehmen, daß während der Bodenbildung im Holozän bis zur Gegenwart 67 % des Natriums, 30 % des Calciums, 20 % des Magnesiums und 3 % des Kaliums verloren gegangen sind. Für den Podsol Bärhalde wurde eine Auswaschung von 87 % für Natrium, 21 % für Calcium und 20 % für Kalium, nur 5 % für Magnesium berechnet. Die Böden auf Granit können maximal 2 kmol H® ha®Üa®Ü durch Silikatabbau puffern.