- Standardsignatur14217
- TitelDer Braune Eichen-Zipfelfalter in Baden-Württemberg
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 271-277
- Illustrationen32 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200067344
- Quelle
- AbstractDer Braune Eichen-Zipfelfalter (Satyrium ilicis Esper, 1779) ist ein Vertreter aus der Gruppe so genannter Lichtwaldarten. Als solche werden diejenigen der heimischen Waldarten bezeichnet, die auf größere Bestandeslücken (Lichtungen) angewiesen sind und in dicht geschlossenen Wäldern auch bei naturnaher Ausprägung fehlen. Im Bundesland Baden-Württemberg konnten zwischen 1990 und 2000 durch eigene Erhebungen und Expertenbefragung nur noch fünf Vorkommen des Braunen Eichen-Zipfelfalters festgestellt werden, seit 1998 nur noch eines. Die Ergebnisse spiegeln einen drastischen Bestandsrückgang seit den 1970er-Jahren wider. Hauptursache ist der flächendeckende Wegfall historischer Waldnutzungsformen, insbesondere die nahezu vollständige Abschaffung von Nieder- und Mittelwaldbewirtschaftung. Als zusätzliche Negativ-Faktoren kommen in neuerer Zeit der weitgehende Verzicht auf größere Kahlhiebe im Rahmen des "naturnahen Waldbaus" sowie naturferne Methoden der Eichen-Verjüngung hinzu. Auf Basis der nun vorliegenden Ergebnisse ist die bislang in Baden-Württemberg nur als gefährdet geltende Art in der landesweiten Roten Liste neu einzustufen (Kategorie 1: vom Aussterben bedroht). Um ihr endgültiges Verschwinden zu verhindern, ist an erster Stelle die naturschutzorientierte Wiedereinführung einer Nieder- oder Mittelwaldnutzung in dafür geeigneten Gebieten notwendig. In Anbetracht der extremen Gesamtgefährdung der heimischen Lichtwaldfauna erscheint die Umsetzung entsprechender Naturschutzkonzepte im Bereich forstlich genutzter Flächen dringend geboten.
- Schlagwörter
- Klassifikation
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