Vegetationskundliche Dauerbeobachtung auf Probestreifen am Beispiel der Naturwaldzelle "Oberm Jägerkreuz"

1991

S. 185-208

9 Abb., 3 Tab., 29 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200067084

In Naturwaldzellen kann die spontane Waldentwicklung ohne direkten menschlichen Einfluss durch Holznutzung und forstliche Kulturmassnahmen beobachtet werden. Am Beispiel einer seit 20 Jahren ausgewiesenen Naturwaldzelle, die von einem winterlindenreichen Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald bestockt ist, werden Untersuchungsmethoden und Ergebnisse 14jähriger kontinuierlicher Vegetationsbeobachtung auf Dauerquadraten vorgestellt und diskutiert. Mittels Vegetationsaufnahmen nach BRAUN-BLANQUET, grossmasstäblicher Kartierung der Vegetationsdichte und kontinuierliche Erhebungen auf Dauerquadraten wird gezeigt, dass erst durch regelmässige und langfristige Beobachtungen der Vegetationsdynamik gerichtete und zyklische Veränderungen im Pflanzenstand unterscheidbar sind. Lückenhafte Kenntnisse bei der Anwendung pflanzlicher Bioindikatoren für die Umweltueberwachung können so mit der Zeit korrigiert werden. Für die vergleichende Vegetationsbeobachtung über lange Zeit innerhalb einzelner und zwischen den verschiedenen Naturwäldern ist die Abstimmung der Erhebungsmethoden unerlässlich. Auf repräsentativen Probestreifen des Naturwaldreservates werden unterschiedlich intensive Untersuchungsverfahren dargestellt. Für die ökologische Umweltbeobachtung sind Naturwaldreservate Referenzgebiete zu vom Menschen stark beeinflussten Ökosystemen.