Befall von Baumstümpfen durch Heterobasidion annosum nach Durchforstung im Küstengebiet von British Columbia

1999

S. 1-16

30 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200067015

In 83 Beständen im Küstengebiet von British Columbia wurden 3-5 Jahre nach einer Erstdurchforstung die Stümpfe der Koniferen auf eine Infektion mit Heterobasidion annosum untersucht. Erfasst wurde der prozentuale Anteil infizierter Stümpfe sowie die von Heterobasidion annosum besiedelte Substratoberfläche. In allen Beständen wurden von jeder Baumart und jeder 5 cm Durchmesser-Klasse jeweils 25 Stümpfe untersucht. Es ergaben sich signifikante Unterschiede zwischen den Baumarten, sowohl in der Infektionshäufigkeit als auch in der besiedelten Oberfläche. Pseudotsuga menziesii hatte die niedrigsten Infektionsraten, Abies amabilis und Picea sitchensis die höchsten. Tsuga heterophylla verhielt sich intermediär. Bei den Stümpfen aller Baumarten nahmen im Bereich von 5 bis 20 cm sowohl die Infektionshäufigkeit als auch die Myzelfläche von Heterobasidion annosum mit dem Stumpfdurchmesser zu. Stümpfe mit Wurzelverwachsungen zu lebenden Bäumen waren bei Douglasie und Sitkafichte weniger oft infiziert, bei Tsuga heterophylla und Abies amabilis jedoch häufiger. Es wurden Trends in der Infektionshäufigkeit und der Größe der Heterobasidion annosum - Myzelien in Abhängigkeit von der Jahreszeit der Durchforstung und den bio-geoklimatischen Zonen nachgewiesen. Dabei nahm die Infektion für die meisten Baumarten mit zunehmenden Niederschlägen ab. Heterobasidion annosum besiedelt nach einer Durchforstung die Baumstümpfe in der gesamten Küstenregion von British Columbia. Dies führt zu einem Anstieg der Inokulummenge und wahrscheinlich auch zu zunehmenden Stammfäulen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung deuten darauf hin, daß der Anstieg des Inokulumpotentials von Heterobasidion annosum minimiert werden kann, wenn bei einer Durchforstung folgende Punkte berücksichtigt werden: Nur junge Bestände durchforsten (unter 15 Jahre), nur Bäume von einem Durchmesser unter 10 cm entnehmen und die Durchforstung in einer Jahreszeit mit niedrigem Infektionsrisiko durchführen.