Die Naturwaldreservate (Bannwälder) Baden-Württembergs sind biologischer und ökologischer Forschung gewidmet; dies kommt in der Gleichsetzung "Bannwälder sind Freilandaboratorien" zum Ausdruck. Da momentane Statuserhebungen des chemischen Zustandes die zu untersuchenden Ökosysteme nicht ausreichend beschreiben können, sollten Stoff-Flüsse ermittelt werden und mit Entwicklungsabläufen in Bodenvegetation und Bestand in Beziehung gesetzt werden. Über Stoffhaushaltsuntersuchungen in drei Bannwäldern (und zum Vergleich auch in Wirtschaftswäldern) mit Buchen bzw. Bergahorn- und Fichtenbeständen wird berichtet. Gemessen wurde unter Berücksichtigung kleinräumiger Strukturunterschiede des Waldes die Deposition (Freiland, Bestand, bei Buche auch Stammabluss) und der Stoffeintrag mit der Streu. Bodensubstrat, Klima, Baumart und Deposition beeinflussen die chemische Zusammensetzung des Sickerwassers. Die Bedeutung des Stickstoffs für die Ökosystementwicklung (d.h. z.B. Versauerungsprozesse) wird ersichtlich aus den z.T. hohen Stickstoffkonzentrationen im Sickerwasser und aus vermutlich derzeit höheren Stickstoffausträgen als -depositionen. In den untersuchten Ökosystemen gibt es bisher keine Indizien für einen Vegetationswechsel. Die Problematik des Zeigerwertes von Pflanzen bei sich änderndem chemischen Wuchsmilieu wird diskutiert.
181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 114.31 (Beziehungen zum Klima. Wirkungen der Wasserbewegung (Allgemeines), Auswaschung usw.) 116.91 (Wassergüte) 181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt) 907.12 (Schutz von Pflanzen und Bäumen, Schutzgebiete usw.) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)