- Standardsignatur4354
- TitelDynamik der Buche (Fagus sylvatica L.) in nordwestdeutschen Naturwäldern
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 470-477
- Illustrationen66 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200066957
- Quelle
- AbstractDer vorliegene Beitrag fasst einige aktuelle Ergebnisse aus der niedersächsischen Naturwaldforschung zur natürlichen Rolle der Buche (Fagus sylvatica L.) in der nordwest-deutschen Waldvegetation zusammen. Hierzu wird eine summarische Untersuchung der Populationsentwicklung in repräsentativen Kernflächenbeständen durch genauere Analysen aus den Naturwäldern "Landwehr", "Hasbruch" und "Ehrhorner Dünen" ergänzt. Sowohl in den Buchenwaldgesellschaften als auch in den Eichen- und Kiefernmischwäldern zeigt die Buche eine deutlich positive Entwicklungstendenz. Es werden keine Hinweise auf einen Baumartenwechsel in Buchenwäldern gefunden. Die Buche dehnt stattdessen ihren Anteil auf Kosten ihrer Mischbaumarten durch aktive Verdrängung im Kronenraum erfolgreiche Verjüngung und kräftige Zuwachsraten aus. Selbst auf den armen Sandstandorten des Naturwaldes "Ehrhorner Dünen" wird offenbar ihre Nährstoffmangelgrenze nicht erreicht. Die Zunahme in Strauchschicht und Verjüngung deutet auf eine künftig dominierende Rolle der Buche in der Waldsukzession hin. Im Naturwald "Friedeholz" zeichnet sich eine Nässegrenze der Buchendominanz ab, da hier einzelne Altbäume abgestorben sind. Dies wird physiologisch als letaler Dürreschaden gedeutet. Die Vergleichsergebnisse aus den standörtlich ähnlichen Naturwäldern "Landwehr" und "Hasbruch" zeigen die zeitliche und räumliche Variabilität der Nässegrenze der Buchenherrschaft in Abhängigkeit von Kleinrelief, sozialer Stellung und Schwankungen des Wasserbestandes. Weitere Naturwalduntersuchungen in Verbindung mit ökophysiologischen und hydrologischen Untersuchungen sind notwendig, um die aus waldbaulicher und naturschutzfachlicher Sicht wichtige Frage der Nässegrenze der Buchendominanz zu klären. Bei dem sich abzeichnenden Vormarsch der Buche im nordwestdeutschen Tiefland dürfte es sich ohne unterstützende Maßnahmen um einen langsam verlaufenden Prozess handeln, da die Ausbreitungsgeschwindigkeit ihrer Verjüngung gering ist. Die Ergebnisse bestätigen die Forschungslinie Prof. Dr. Jahns sowohl in ihrem Engagement für die Naturwaldforschung als auch hinsichtlich ihrer Untersuchungen zur Buchwaldfrage in Nordwestdeutschland.
- Schlagwörter
- Klassifikation182.2 (Sukzession, Alternanz (Wechsel) und Periodizität der Vegetation)
181.31 (Beziehungen zum Wasser einschl. Dürreresistenz. Siehe auch 422.2)
181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens)
228.8 (Natürliche Bestände)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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