- Standardsignatur3470
- TitelUntersuchungen zur Variation von Birkenpopulation (Betula pubescens Ehrh., Betula pendula Roth) im Elbsandsteingebirge
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 39-60
- Illustrationen48 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200066639
- Quelle
- AbstractDie Bestimmung heimischer baumförmiger Birken bereitet immer wieder Schwierigkeiten. Obwohl sich Sand-Birke und Moor-Birke in den reinen Ausprägungen der morphologischen Merkmale gut unterscheiden, treten immer wieder Pflanzen auf, deren Zuordnung, Schwierigkeiten bereitet. Die große Formenvielfalt, insbesondere von B. pubescens, läßt den Eindruck eines fließenden Überganges zwischen beiden Birkenarten entstehen. Die vorliegende Arbeit sollte einen Beitrag zur Klärung dieser Problematik leisten. Dazu wurden im Elbsandsteingebirge sowie von Vergleichsflächen im Erzgebirge und der Dübener Heide 361 Birken untersucht. Die Analysen erfolgten unter Anwendung zweier Verfahren: der biometrischen Hybridindexmethode zur Erfassung qualitativer Zweig-, Blatt- und Fruchtschuppenmerkmale sowie der statistischen Methode zur Erfassung quantitativer Blatt- und Fruchtparameter. Der Einfluß ausgewählter Standortbedingungen wurde anhand der Einzelbaumweise erfaßten Bodenvegetation untersucht. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Im Untersuchungsgebiet kommen Betula pendula und Betula pubescens sympatrisch vor. Beide Arten lassen sich nicht ökologisch abgrenzen. Das Vorkommen einer weiteren scharf umrissenen Gruppe inter- oder intraspezifischer Natur wurde nicht festgestellt. Die Karpaten-Birke konnte für das Untersuchungsgebiet nicht nachgewiesen werden. Beide Arten unterscheiden sich in den untersuchten Blatt- und Zweigmerkmalen wesentlich, sind aber durch keines dieser Merkmale sicher zu trennen. Bei gemeinsamer Betrachtung dieser Merkmale durch die Hybridindexmethode ist eine eindeutige Trennung möglich. Beide Arten unterscheiden sich in allen Blattformparametern und in fast allen absoluten Blattparametern wesentlich, aber nicht überschneidungsfrei. Bei diskriminanzanalytischer Betrachtung der Blattformparameter können die untersuchten Birken beider Arten zu 96 % richtig zugeordnet werden. Die Moor-Birke weist eine höhere intraspezifische Variation der Merkmale und Parameter auf. Eine Trennung beider Arten anhand der Fruchtschuppenmerkmale und Fruchtparameter ist nicht möglich. Es wurde nur eine geringe Änderung der Merkmale und Parameter in Abhängigkeit des Standortes festgestellt, ein genereller Zusammenhang zwischen der Ausprägung morphologischer Merkmale und ausgewählten Standortsbedingungen konnte nicht nachgewiesen werden. Eine morphologische Annäherung beider Arten unter bestimmten Standortsverhältnissen findet nicht statt. Die Moor-Birken der Vergleichsflächen unterscheiden sich geringfügig in den untersuchten Merkmalen und Parametern von denen des Untersuchungsgebietes, befinden sich aber innerhalb deren Variationsbreite. Die große Variationsbreite und Standortsamplitude von Betula pubescens lassen den Einschluß von Hybriden als möglich erscheinen. Es ist somit nicht auszuschließen, daß ein Großteil der untersuchten B. pubescens introgressiv beeinflußt ist. Die Karpaten-Birke des Gottesgaber Hochmoors unterscheiden sich z.T. deutlich von den Moor-Birken des Untersuchungsgebietes und der Vergleichsflächen.
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