Ex-situ-Erhaltung forstlicher Genressourcen

1995

S. 28-38

Unselbständiges Werk

200066567

Das länderübergreifende Konzept für die Bundesrepublik Deutschland zur Erhaltung forstlicher Genressourcen wird seit 1987 von der Forstgenbank des Landes Nordrhein-Westfalen in Arnsberg umgesetzt. Neben In-situ-Massnahmen werden entsprechend dem Konzept auch umfangreiche Ex-situ-Methoden zur Erhaltung verwendet. Ex-situ-Massnahmen sind angezeigt, wenn die Erhaltung von Vorkommen in situ nicht gewährleistet werden kann. Alle Generhaltungsmassnahmen erfordern eine vorausgehende, intensive Evaluierung. Mögliche Massnahmen sind: - Pflanzungen von Ersatzbeständen ex situ - Klon- oder Sämlingssamenplantagen - Klonsammlungen - Saatgutlagerung und - prüfung - Lagerung von Pollen - Stecklings-Mutterquartiere - Lagerung von Pflanzen und Pflanzenteilen als In-vitro-Erhaltung. Ziel aller Massnahmen ist es, die genetische Information der zu bearbeitenden Populationen oder Teilpopulationen umfassend und repräsentativ zu sichern. Während der Erhaltungsdauer müssen selektiv wirkende Faktoren beachtet werden. Gegenüber den in der Natur ablaufenden Ausleseprozessen können bei Ex-situ-Massnahmen abweichende Selektionsvorgänge auftreten, deren Auswirkungen beachtet werden müssen. Es wird dabei deutlich, dass grundlegende Kenntnisse zur genetischen Differenzierung unserer natürlichen Waldbaum- und Strauchpopulation bisher nur unzureichend vorliegen und dass ausserdem erheblicher Forschungsbedarf zur Frage der optimalen Lagerbedingungen bei Saatgut- und Pollenlagerung, aber auch bezüglich der In-vitro-Lagerung von Pflanzen und Pflanzenteilen besteht.