- Standardsignatur8409
- TitelDie Vegetation des Zeller-Staritzen-Plateaus (Hochschwab, Steiermark) und ihre Bedeutung für den Quellschutz
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 123-183
- Illustrationen38 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200066468
- Quelle
- AbstractDie Zeller Staritzen liegt im Einzugsgebiet der Wiener Hochquellwasserleitung am nordöstlichen Rand des Hochschwabmassives. Zum Zwecke der Erfassung der vegetationsökologischen Ausstattung der Hochplateaubereiche wurde im Rahmen der Karstforschung der Stadt Wien eine Vegetationskartierung durchgeführt. Die historische und aktuelle Landnutzung durch Alm-, Forst- und Jagdwirtschaft spielt im Untersuchungsgebiet eine erhebliche Rolle für die Vegetation und deren Zustand sowie für die damit zusammenhängenden ökologisch-hydrologischen Effekte. Die früher intensive Almbewirtschaftung wurde bis heute gravierend extensiviert. Das aktuelle Bild der Vegetation ist mit jenem vor Eingriff durch den Menschen nicht vergleichbar. Die potentiell natürliche Vegetation wäre ein den gesamten Plateaubereich prägender Fichten- und Fichten-Lärchen-Wald und in den Hängen ein Fichten-Tannen-Buchen-Wald. Natürlich waldfreie Standorte (v.a. Fels und Schutt) nehmen nur geringe Flächenanteile ein. Heute sind jedoch 18% des Untersuchungsgebietes sekundäre Weiderasen und Hochstaudenfluren. Die Auswirkungen der Almwirtschaft für die auch heute noch vorherrschenden Wälder zeigen sich weniger in einer Veränderung der Baumartenmischung (eine Ausnahme bildet die Lärche) als in einer starken Auflichtung der durch Waldweide genutzten Flächen. So sind 57% der Unterwuchs-Vegetationstypen durch Betritt und Verbiß des Weideviehs stark verändert. In den Waldbeständen dominieren flach- bis mittelgründige Karbonatböden gegenüber tiefgründigen, tonreichen Böden. Kalksteinbraunleme tertiärer Kolluvien - also qualitativ hochwertige Böden in bezug auf Nährstoff- und Wasserhaushalt - sind größtenteils auf die Weiderasen beschränkt. Die Weiderasen selbst differieren je nach Reliefposition und Bodentyp. Von Mulden und Buckel geprägte Kleinreliefformen, sogenannte Buckelweiden sind großflächig die dominierende Vegetationseinheit vor Bürstlingsrasen und Milchkrautweiden. Ökologisch-hydrologische Effekte der Beweidung sind: 1) Verringerung des Grobporenvolumens durch Bodenverdichtung, 2) höhere Oberflächenabflüsse durch verminderte Infiltrationsraten 3) geringere Wasserspeicherflächigkeit und Retention. In Summe führt dies zu einer räumlichen und zeitlichen Konzentration des oberflächigen Wasserregimes, Erosionserscheinungen sind die Folge. Auch die Extensivierung der Almnutzung in den letzten Jahrzehnten hatte Auswirkungen auf die Vegetation. Vor allem die Zunahme der Waldbestockung im Bereich der Waldweiden und die Verbrachung der Almweiden durch Latschen und Fichten die vom Waldrand her in die offenen Weideflächen eindringen, ist zu beobachten. Mögliche Lösungsansätze für die wasserwirtschaftliche Planung und den Quellschutz werden kurz diskutiert.
- Schlagwörter
- Klassifikation182.3 (Theorie der Vegetationseinheiten (Assoziationen usw.))
188 (Waldgesellschaften)
908.1 (Beziehungen zu Land-, Weide- und Alpwirtschaft)
268 (Weidewaldungen. Weide im Wald und auf offenen Weideflächen)
907.14 (Schutz von Wasser. Wasserschutzgebiete usw.)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[234.3] (Alpen)
[436.6] (Steiermark)
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