Anhand ausgewählter Fachliteratur wird der Frage nachgegangen, wie weit Bodenversauerung und Luftverschmutzung die Wurzelsysteme der Waldbäume und deren Standfestigkeit beeinflussen. Die Standfestigkeit der Waldbäume steht in ursächlichem Zusammenhang mit den Verankerungsbedingungen. Dies wird an den in Mitteleuropa waldbildenden und häufig von Stürmen geworfenen Baumarten Fichte (Picea abies [L.] Karst.) und Buche (Fagus sylvatica L.) dargestellt. Der Wurzelhabitus ist in erster Linie genetisch, also durch die Baumart festgelegt. In zweiter Linie wird die Wurzelarchitektur durch Bodeneigenschaften und andere natürliche Umweltbedingungen modifiziert. Die Standfestigkeit des Baumes nimmt mit der Baumhöhe bzw. dem Alter ab. Zudem ist dafür die Bestandesausformung sowie die soziale Stellung von Bedeutung. Unter den anthropogenen Einflüssen, welche die Festigkeitseigenschaften der Wurzeln bzw. Wurzelsysteme beeinträchtigen, sind Wurzelkrankheiten, bedingt z.B. durch Bodenverdichtung, Fäll- oder Rückeschäden und andere Verletzungen von weit grösserem Einfluss als Bodenversauuerung und Luftverschmutzung. Zur Feststellung einer generellen Verkleinerung der Wurzelteller/-ballen und größerer Windwurfgefährdung heutiger gegenüber früherer Waldbestände fehlen Vergleichs- und Erklärungsmöglichkeiten. Besondere Beachtung verdient - trotz Trivialität - der Umstand, dass rezente Umwelteinwirkungen die weit zurück reichende Anlage der Skelettwurzelsysteme nicht beeinflüssen können.