Es werden gegenwaertig prognostizierte Veraenderungen des physikalischen Klimas (Temperatur, Niederschlag) und des chemischen Klimas (CO2-Gehalt in der Luft, Naehrstoffeintraege) sowie deren (moegliche) Wirkungen auf die Vegetation dargestellt. Fuer die Kulturlandschaft in Deutschland wird die potentielle Gefaehrdung einzelner Pflanzenformationen als Folge erhoehter Temperaturen, der Verringerung des pflanzenverfuegbaren Bodenwassers. Als hoch gefaehrdet werden Hochmoore und Moorheiden, Kleinseggenriede, alpine Sauerbodenrasen, Quellfluren und Schneebodengesellschaften ausgewiesen. Aufgrund der prognostizierten, sehr raschen Klimaaenderung sind weiterhin Oekosysteme, die fuer ihre Entwicklung eine lange Zeitdauer benoetigen (z.B. Niedermoore, Waelder mit alten Boeden) im Gegensatz zu Oekosystemen mit kurzer Entwicklungszeit (z.B. sekundaere Sandrasen, Ruderalfluren) gefaehrdet. Der Verschiebung der Vegetationszonen (Wanderung von Pflanzenarten) sind in der mitteleuropaeischen Kulturlandschaft durch anthropogene Barrieren (z.B. ausgeraeumte Agrarlandschaften, Monokulturen der Forstwirtschaft) und der Verinselung von Biotopen Grenzen gesetzt. Fuer den praktischen Naturschutz sind daher die Bereitstellung von ausreichend grossen Flaechen fuer den Verbund oekologisch sensibler Landschaftsteile und die Sicherung von Naturraeumen in besonders stark reliefierten Landschaften mit mikroklimatisch grossen Unterschieden von besonderer Bedeutung. Damit koennten bei einsetzenden Klimaaenderungen Migrationsbewegungen sowohl ueber groessere Entfernungen ermoeglicht werden als auch regional unter Ausnutzung der mikroklimatischen Unterschiede kleinraeumige Verschiebungen des Vegetationsmosaiks erfolgen.
111.83 (Klimaänderungen. Paläoklimatologie) 181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt) 181.31 (Beziehungen zum Wasser einschl. Dürreresistenz. Siehe auch 422.2) 187 (Vegetationstypen, Ökotypen [Siehe 114.521.7 Bodenfruchtbarkeit])