Derzeitige Diskussionen und Prognosen zu Klimaaenderungen in den kommenden Jahrzehnten sind einseitig auf eine globale Erwaermung ausgerichtet. Der Beitrag versucht der Frage nachzugehen, ob aufgrund der klimatischen Verhaeltnisse in Staedten Veraenderungen der Flora und Vegetation stattgefunden haben und ob sich aus ihrer Kenntnis Aussagen fuer moegliche Veraenderungen in der freien Landschaft ableiten lassen. Die Staedte unterscheiden sich durch ein eigenes Klima vom Umland, das durch hoehere Temperaturen, trockenere Verhaeltnisse trotz hoeherer Niederschlaege, durch hohen CO2-Gehalt und durch hoehere Luftverschmutzung gekennzeichnet ist. Dieses Klima kann allein schon Bedeutung fuer Vegetationsaenderungen haben; es treten aber noch andere Faktoren hinzu, die fuer einen Wandel verantwortlich sind (z.B. Mangel an natuerlich gewachsenen Boeden, veraenderte Nutzung und Pflege von Flaechen). Als klimabedingte Folgen fuer Flora und Vegetation sind vor allem zu nennen: Verlaengerung der Vegetationsperiode, Veraenderung phaenologischer Phasen, das vermehrte Auftreten von waermeliebenden, i.d.R. eingeschleppten Pflanzen und deren Ausbreitung im Stadtbereich. Anhand der beschriebenen Veraenderungen der staedtischen Vegetation lassen sich kaum konkrete Vorhersagen ueber die weitere Ausbreitung von waermeliebenden Arten in der freien Landschaft ableiten. Als Strategie fuer Naturschutz und Landschaftspflege bleibt das Festhalten an der Sicherung eines Netzes von grossflaechigen Schutzgebieten. Ausserdem sind regelmaessig und fortlaufend Daten ueber Flora und Vegetation (Monitoring) zu erheben, um Veraenderungen schnellstmoeglich dokumentieren zu koennen.