- Standardsignatur12164
- TitelReaktionen der Fichte (Picea abies (L.) Karst.) auf Wassermangel
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 28-45
- Illustrationen15 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200065345
- Quelle
- AbstractZiel der durchgeführten Untersuchungen war, möglichst umfassend den Wasserhaushalt und seine Beeinflussung durch Wassermangel und Schädigungsgrad bei Fichten in den höheren Lagen des Erzgebirges zu erfassen. Die gefundenen Unterschiede im Wasserverbrauch bei unterschiedlich stark geschädigten Bäumen zeigen, daß erhöhte Intensität des Stoffwechsels (stärkerer Wasserverbrauch pro g Trockengewicht) zusammen mit einem Überragen der Krone über das benachbarte Bestandesdach eine gesteigerte Prädisposition gegenüber Schadstoffbelastungen bedingen kann. Infolge einer Trockenperiode, verursacht durch gefrorenen Boden und hohe Lufttemperaturen im Frühjahr sowie einer sommerlichen und Frühjahrs-Trockenperiode in den Folgejahren zeigten sich auffällige physiologische Reaktionen durch Absinken des Wasserpotentials und starke Entleerung des Stammwasserspeichers sowie die Bedeutung von Frühjahrs- und sommerlichem Trockenstreß für die Fichte auf diesem Standort. Durch die experimentelle Simulation von Wassermangel an einer Gruppe von drei Versuchsbäumen ist die Beobachtung von physiologischen Veränderungen unter lang anhaltenden und extremen Trockenstreßbedingungen ermöglicht worden. So kann gezeigt werden, daß das Dämmerungswasserpotential erwartungsgemäß mit zunehmendem Wassermangel abnimmt. Das tägliche Absinken des Wasserpotentials von Sonnenaufgang bis Mittag nimmt im Jahr 1996 zu, aber der Wert zur Mittagszeit unterschreitet niemals den Wert von -2,2 MPa. Entsprechend dem abnehmenden Dämmerungswasserpotential im zweiten Versuchsjahr verringert sich auch der Potentialverlust. Demgegenüber ist bereits 1996 eine Abnahme des durch Xylemstrommessung bestimmten Wasserverbrauches festzustellen. Bei den Versuchsbäumen wird ein verstärkter und verfrühter herbstlicher Nadelfall gegenüber den Vergleichsbäumen registriert, der jedoch nicht die typischen Verlichtungen der oberen Kronenbereiche nach sich zieht. Die lange Überlebensdauer sowie offensichtliche Erholungsphasen ohne meßbare Bodenauffeuchtung im Wurzelraum der Versuchsbäume kann nur durch eine maßgebliche Wasseraufnahme über die Nadeloberfläche der Bäume erklärt werden. Ein Experiment unter Laborbedingungen unterstützt diese Hypothese. Danach ist von einer erheblichen Bedeutung von Tau, Nebel und Kurzzeitniederschlägen während Trockenperioden für den Wasserhaushalt von Bäumen auszugehen, was bislang nirgends berücksichtigt wird.
- Schlagwörter
- Klassifikation181.31 (Beziehungen zum Wasser einschl. Dürreresistenz. Siehe auch 422.2)
161.12 (Zirkulation von Flüssigkeiten und gelösten Stoffen. Saftströmung)
161.11 (Absorption (Aufnahme) von Flüssigkeiten und gelösten Stoffen)
181.62 (Kronenform und Kronenverhältnisse)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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