- Standardsignatur8050
- TitelEinfluss von Strukturverbesserungen auf Selbstreinigungskraft und Gütezustand von Fließgewässern - eine Übersicht
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 380-383
- Illustrationen7 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200065209
- Quelle
- AbstractBei der überwiegenden Zahl der Untersuchungen an renaturierten Gewässern konnte keine oder nur geringe Wirkungen auf die Gewässerbeschaffenheit nachgewiesen werden, obwohl von einzelnen Strukturfaktoren Wirkungen - insbesondere auf den Sauerstoffhaushalt - zur erwarten sind. Diese sind jedoch teilweise gegenläufig, indem beispielsweise eine Laufverlängerung die Strömungsgeschwindigkeit und damit tendenziell auch den Eintrag von Sauerstoff aus der Atmosphäre senkt, während das Vorhandensein größerer Strukturelemente zu Trubulenzen führen und damit den Sauerstoffeintrag tendenziell erhöhen kann. Zumindest in den ersten Jahren nach einer Umgestaltung scheint das Fehlen eines gut ausgebildeten Gehölzsaums mögliche positive Effekte von Renaturierungen häufig zu überdecken. Ein großer Teil der Kritik an durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen bezieht sich auf deren punktuellen Charakter der - mit Ausnahme der "Renaturierung" von Stauhaltungen - keine deutlichen Wirkungen auf die Gewässergüte zulässt. Deutlichere Verbesserungen des ökologischen Gewässerzustands sind eher von großflächigen Projekten zur erwarten, die auch das Gewässerumfeld miteinbeziehen. Ungenutzten Uferrandstreifen, Gehölzsäumen und einer Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung in der Aue kommt dabei große Bedeutung zu. Lösungen können deshalb nicht von der Wasserwirtschaft allein gefunden, sondern müssen mit Naturschutz und Landwirtschaft erarbeitet werden. Noch erhaltene längere naturnahe Gewässerstrecken sind - auch in Anbetracht der im Zusammenhang mit Umgestaltungsmaßnahmen genannten Probleme - unbedingt zu erhalten.
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