Im Naturwaldreservat Dobra dominiert, von einem kleinflächigen Vorkommen des Linden-Blockwaldes abgesehen, ein sehr wuchskräftiger Zahnwurz-Buchenwald. Nach der Aufnahme 1970 war die vorherrschende Terminal- bis Zerfallsphasebaumzahlarm (209), aber durch überdurchschnittliche Höhen- und Stärkeentwicklung von Buche, Bergulme und Sommerlinde (bis 150 cm Durchmesser, bis 40/43 m Höhe) sehr vorratsreich (700 Vfm). Im Jahre 1974 setzte eine durch die aggressivere Rasse des Ulmenwelkekpilzes ausgelöste Epidemie ein, der bis Herbst 1977 alle Ulmen über 38 cm Durchmesser zum Opfer fielen. Durch den Ausfall der Mischbaumarten Bergulme und den dadurch ausgelösten Vorratsbau (25- 28 %) wird der Zerfall des Reservates beschleunigt. Im aufgelichteten Restbestand entwickelt sich eine hochstaudenreiche Bodenvegetation mit Sambucus, in der früher die Bergulme pionierartige Vorwaldbestockungen gebildet und die Regeneration der Klimaxbestockung eingeleitet hat. Da nur wenige Bergahorn vorkommen und die Buche verjüngungsökologisch zunächst ausscheidet, werden sich länger andauernde Freiflächen-Phasen ergeben. Das gegenwärtige epidemieartige Ulmensterben dehnt sich also auf vitale, sehr wüchsige Naturwaldbestände von Urwaldcharakter aus.