Nach dreijährigen Untersuchungen auf Versuchsflächen in ausgewählten Eichenbeständen der DDR kann eindeutig festgestellt werden, dass die Destruktion der Eichenbestände von einem Komplex phytopatologischer Faktoren verursacht wird. Dabei muss hervorgehoben werden, dass die primäre Ursache der in den Eichenbeständen festgestellten Situation langhaltende Niederschlagsdefizite sind, die im Fall des Untersuchungsobjektes klimatische Bedingungen, die sich in arider Richtung entwickeln, verursachen. Dieser Entwicklung mussten pathologische Erscheinungen an den Eichen folgen. Die Situation der Eichenbestände kann durch den Bodentyp in Abhängigkeit von dessen physikalischen Eigenschaften positiv oder negativ beeinflusst werden. Die Intensität des Einflusses des Bodentyps auf den Gesundheitszustand der Eichenbestände verringert sich mit der wachsenden Dauer einer negativen Wasserbilanz. Als biotische Schadfaktoren waren Tortrix virianda L. und Operophtera brumata L., die als permanente Schädlinge der Eichenbestände, welche anhaltenden physiologischen Stress betrachtet werden können, von Bedeutung. Die Folgen der von beiden Insekten verursachten Frasschäden summarisieren sich mit den Folgen der defiziten Wasserbilanz. Ihr permanenter Gradiationstyp steht im engen Zusammenhang zur ungünstigen Altersstruktur der Eichenbestände des Untersuchungsobjektes. Als pathogene Pilze wurden Ceratocystis piceae, Graphium und Cephalosporium festgestellt. Die Ergebnise der taxonomischen Arbeiten sind mit den Ergebnissen, die in der Slowakei gewonnen wurden, identisch. Die Aktivierung der genannten Pathogene ist eine sekundäre Erscheinung, jedoch nicht die Ursache der Destruktion der Eichenbestände der DDR. Bisher kann der forstlichen Praxis in Bezug auf das Untersuchungsgebiet die Kombination der Durchführung von Sanitärhieben (abgestorbene und absterbende Eichen), mit der Walderneuerung, in Verbindung mit einer Erhaltung der Bodenbedeckung und einer Verbesserung der Altersstruktur der Bestände, empfohlen werden. In Abhängigkeit von deren Populationsdynamik sind Bekämpfungsmassnahmen gegen Tortrix viridana und Operophthera brumata durchzuführen. Um eine höhere Stufe der Verallgemeinerungsfähigkeit der Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zu erreichen, ist es notwendig, die Untersuchungen zur bearbeiteten Problematik qualitativ und quantitativ zu erweitern.
453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)]) 145.7x18.28 (Tortricidae) 443.3 (Krankheiten in späteren Wachstumsstadien) 181.31 (Beziehungen zum Wasser einschl. Dürreresistenz. Siehe auch 422.2) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [430.2] (Deutsche Demokratische Republik bis 1990)