Die Ablaufkette bei der Holzernte modifizieren

1996

S. 32-34

Unselbständiges Werk

200064712

Viele Dinge dieses Beitrages wurden evt. aus einem zu einseitigen Blickwinkel betrachtet. Dies ist dem Autor durchaus bewusst. Die Holzernte ist eine Ablaufkette, die sehr differenziert betrachtet werden muss. Der Wald ist nicht nur ein Produktionsfaktor, sondern in erster Linie eine grundlegene Voraussetzung fuer unser Oekosystem und damit fuer eine lebenswerte Existenz. Um dem Wald in unserer Gesellschaft aber einen entsprechenden Stellenwert zu sichern, muessen wir uns Gedanken zu einer sowohl nachhaltigen als auch effizienten Waldnutzung machen. Waldbesitz muss sich auch wirtschaftlich lohnen und darf nicht nur ausschliesslich von der oekologischen Subventionsspritze abhaengig sein. Keiner will ernsthaft eine rigorose Ausbeutung des Waldes, keiner will ernsthaft zu einer Kahlschlagspolitik zurueck. Aber was nuetzt es, wenn wir in Deutschland zwar die schoensten "Urwaelder" haben, aber unser Holz aus russischen Kahlschlaegen beziehen, die teilweise unter katastrophalen oekologischen Bedingungen durchgefuehrt werden. Der Leidensdruck ist gross, die Ablaufkette muss neu ueberdacht werden. Es ist an der Zeit, die gesamte Ablaufkette der Holzernte zu ueberdenken. Der Holzmarkt ist laengst nicht mehr national und wir koennen es uns nicht mehr leisten, nur Teiloptimierungen durchzufuehren. Der Trend der skandinavischen Holzindustrie, in Deutschland z.B. Zellstoffwerke aufzukaufen, um sie dann nach einiger Zeit aufgrund zu hoher Kosten dann zu schliessen, zeigt, dass der "Leidensdruck" eigentlich schon gross genug sein muesste. Rationalisierungen in der Hoehe, dass wir bei der Holzernte im internationalen Wettbewerb bestehen koennen, koennen nur gemeinsam durch alle an der Holzernte beteiligten Parteien erreicht werden. Die fuer Rationalisierungen notwendige Technik ist in den meisten Faellen seit laengerem verfuegbar. Es scheitert haeufig "nur" an der Bereitschaft zu Veraenderungen, an veralteten Vorschriften und Traditionen und an einer gewissen Skepsis gegenueber dem sinnvollen Einsatz moderner Technik.