Zur Ernährung von Salweiden-, Aspen-, Birken- und Ebereschen-Aufwüchsen im Erzgebirge

1995

S. 61-68

9 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200064563

Die Wiederbewaldung der extrem geschädigten bzw. abgestorbenen Fichtenflächen des Erzgebirges kann auf den verbreitet vorkommenden armen Böden, bei der anhaltenden Säureimmission und dem beabsichtigten Wechsel zu laubholzreichen Beständen durch Meliorationen gefördert werden. Zweckmässig ist eine streifenweise bis ganzflächige Bodenbearbeitung und das Einarbeiten von mindestens 10 t/ha dolomitischem Kalk. Auf diese Weise können im Mitanbauverfahren Mischwälder aus angeflogenen Vorwaldbaumarten mit den Zielwaldbaumarten Buche, gegebenenfalls auch Fichte und Tanne begründet werden. Die Weichlaubhölzer übernehmen innerhalb von 3 Jahren den Deckungsschutz und beleben in der Aufwuchsphase den ökosystemaren Nährstoffkreislauf. Sie wirken hinsichtlich der Erdalkalien als Gründüngungspflanzen. Der Salweide kommt dabei ein besonders hoher Stellenwert zu, weil sie sich in grosser Anzahl ansamt und hohe Erdalkalimengen in der Blattmasse speichert. Qualitativ ähnlich verhält sich die Aspe, sie ist aber wegen des geringeren Bestockungsgrades weniger effektiv. Birke und Eberesche haben deutlich geringere Meliorationswirkungen. Schadflächen, Aufforstungsblössen und nicht voranbaufähige geschädigte Fichtenbestände können so ohne den Umweg Vorwald - Voranbau in Mischwälder umgewandelt werden. Auf diese Weise ist eine gerüstartige Strukturierung des Schadgebietes mit ökologisch stabilen Beständen möglich.