Verwertung der schweizerischen Holzressourcen: auf der Suche nach Mehrwert für Laubhölzer

2000

S. 243-246

8 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200064403

Die tendenzielle Entwicklung des Laubholz- und insbesondere des Buchenanteils im Schweizer Wald, wie sie durch die zwei Landesforstinventare von 1982-1986 und 1993-1995 ausgewiesen wird, bestätigt sich auch in einzelnen Regionen oder Forstverwaltungen. An einigen Beispielen aus der Westschweiz wird aufgezeigt, dass zwischen den zwei letzten Waldinventuren der prozentuale Anteil der Laubhölzer am Bestandesvorrat stärker zugenommen hat als jener der Nadelhölzer. Dies trifft insbesondere auch in jenen Forstbetrieben zu, welche überdurchschnittlich hohe Zwangsnutzungen erlebt haben. In der gleichen Zeitspanne hat in fünf von sechs untersuchten Regionen bzw. Forstbetrieben, wie auch im gesamten Schweizer Wald, ebenfalls der stehende Laubholzmittelstamm zugenommen. Die Möglichkeit, in naher Zukunft nicht nur grössere Laubholzvolumina, sondern auch Sortimente mit höherer Wertschöpfung auf den Markt zu bringen, scheint damit gegeben. Die über das letzte Jahrzehnt genutzten Laubholzvolumina fluktuieren jedoch in den einzelnen Fallbeispielen sehr stark und mit absolut unterschiedlichen Tendenzen. Regionale Absatzmöglichkeiten sowie periodisch wiederkehrende Naturereignisse, wie zum Beispiel die Stürme Vivian und Lothar, spielen eine wesentliche Rolle und bestimmen massgeblich den Verlauf der Laubholznutzungen. Zwischen 1980 und 1990 wurden im Kanton Waadt mit kleineren Laubholzmengen sogar höhere Durchschnittspreise erzielt. Solange kein finanzieller Anreiz geboten wird, bleiben deshalb die stetig zunehmenden Laubholzvolumina trotz grossem Wertschöpfungspotential wahrscheinlich weiterhin im Wald stehen.