Konkurrenzdynamik in Buchen/Eichen-Mischbeständen und zu erwartende Modifikationen durch Klimaänderungen

2000

S. 81-88

32 Lit. Ang.

Artikel aus einer Zeitschrift

200064203

Die Konkurrenzdynamik in Mischbeständen aus Rotbuchen (Fagus sylvatica L.) und Trauben- (Quercus robur L. ssp. petraea KL. et KR. et ROL.) sowie Stieleichen (Quercus robur L. ssp. robur KL. et KR. et ROL.) wird mit dendrochronologischen Methoden untersucht. Hierzu werden die Radialzuwächse der Probebäume, die entlang eines klimatischen Gradienten beprobt wurden, und ihre Reaktionen auf außergewöhnliche Witterungsbedingungen miteinander verglichen. Mit Hilfe lokaler Klimadaten erfolgt eine Auswertung des Einflusses von lang- und kurzfristigen Witterungsschwankungen bzw. Witterungsextremen auf die Zuwachsentwicklung (Tab. 2, Abb. 2). Die Ergebnisse der Konkurrenzuntersuchungen zeigen eine deutliche Wuchsüberlegenheit der Buche auf allen untersuchten Standorten. Auch auf relativ flachgründigen trockenen Südhängen zeigen die Buchen im Mittel eine langfristige Überlegenheit im Durchmesser- und Höhenzuwachs (Abb. 3.). Das ausgeglichenere Wachstum der Eichen ist in Jahren mit besonders ungünstiger Witterung ein Konkurrenzvorteil. Während die Eichen in solchen Jahren nur geringe Zuwachsrückgänge verzeichnen, gehen die Jahrringbreiten der Buchen in solchen Jahren extrem zurück (Abb. 4). Als Ursache werden Unterschiede im Wurzelsystem von Buche und Eiche diskutiert. Wie die starken Zuwachseinbrüche der Buchen in trockenen Jahren zeigen, können Änderungen in der Häufigkeit und/oder Intensität von Trockenjahren (wie sie als mögliche Folgen einer Klimaänderung prognostiziert werden) das Konkurrenzverhältnis von Buche und Eiche verändern. Es wird zu einer mehr oder weniger abrupten Konkurrenzverschiebung zugunsten der weniger sensitiven Baumart Eiche kommen (Abb. 5). Dies gilt vor allem in alten Beständen mit einer über Jahrzehnte erfolgten Anpassung an die klimatischen Verhältnisse.