- Standardsignatur14345
- TitelDie Analyse von Abflußprozessen und ihr Zusammenhang mit beschleunigten Abtragsprozessen im Gebirge : Symposion der Geomorphologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1999
- SeitenS. 129-148
- Illustrationen17 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200064128
- Quelle
- AbstractDieser Beitrag soll zum einen die Bedeutung des Oberflächenabflusses für Abtragsprozesse im Gebirge herausstellen und zum anderen aufzeigen, dass das Wissen um die Ursachen für hohe Oberflächenabflüsse eine bedeutende Hilfestellung für Planung in der Praxis sein kann. Im ersten Teil wird ausführlich auf die Analyse von Beregnungsversuchen zur Ermittlung oberflächenabflußsteuernder Faktoren eingegangen. Bei dieser Analyse zeigt sich ein herausragender Einfluß des Zusammenwirkens von Vegetation, Bodentyp und nutzungsbedingten Bodenveränderungen auf die Höhe des Oberflächenabflusses. Als weiteres wichtiges Resultat kann herausgestellt werden, dass sich das Verhalten des Niederschlages auf alpinen Standorten und die dortige Entstehung von Oberflächenabflüssen nicht auf landwirtschaftlich genutzte Flächen im Flachland übertragen lassen, wie auch eine umgekehrte Übertragung von Zusammenhängen nicht bedingungslos möglich ist. So kann auf alpinen Standorten der oft erwähnte Einfluß der Faktoren "Neigung", "Benetzungswiderstand" und "Bodenart" nicht bestätigt werden. Am Beispiel eines Wildbacheinzugsgebietes in den Bayerischen Alpen wird demonstriert, wie sich die Ergebnisse in Karten zum Oberflächenabfluß bei aktuellen Vegetations- und Bodenverhältnissen sowie in Szenarien zum Oberflächenabfluß bei geänderten naturräumlichen Voraussetzungen umsetzen lassen. Überlagerungen von Karten zum Oberflächenabfluß mit geomorphologischen Kartierungen mittels eines Geographischen Informationssystems lassen deutliche Zusammenhänge zwischen der Entstehung von Ufer-, Feilen- und Rinnenanbrüchen und hohen Oberflächenabflüssen erkennen. Darüber hinaus zeigen die Überlagerungen, dass die Ursache für die Entstehung von Anbruchsformen nicht immer am Entstehungsort des Phänomens zu suchen ist, sondern in der Beschaffenheit des Einzugsgebietes, , in dessen Einflußbereich sie liegt. Anhand einer Gegenüberstellung einer natürlichen mit einer anthropogenen Verursachung von Ufer- und Feilenanbrüchen durch hohe Oberflächenabflüsse wird abschließend beispielhaft aufgezeigt, dass das Wissen um die boden- und vegetationskundlichen Verhältnisse im Einzugsgebiet, die den Oberflächenabfluß steuern, eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Planung von Sanierungs- und Schutzmaßnahmen darstellt.
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