Der Pilz Sphaeropsis sp. wurde erstmals in Griechenland als Verursacher von Rindennekrosen nachgewiesen. Die Kulturmerkmale, die Sporenform und -grösse sowie die Form der Nekrosen waren identisch mit den Merkmalen, die für Diplodia pinea f. sp. cupressi in Israel beschrieben wurden. Die von Sphaeropsis sp. verursachten Nekrosen weisen Harzfluss und Rindenrisse über dem austrocknenden Holz auf. Die Pathogenität des Pilzes wurde durch Inokulationsversuche an ausgewählten Zypressenklonen nachgewiesen, die für Seiridium cardinale entweder resistent oder anfällig sind. Die mittlere Länge der Nekrosen war bei den gegen S. cardinale anfälligen Klonen signifikant grösser als die der resistenten Klone. Die Abwehrreaktion der Bäume gegen beide Pathogene dürfte somit einem ähnlichen Muster folgen. Nach künstlicher Inokulation von Sphaeropsis sp. entwickelten sich bei Pinus halepensis und Pinus pinea keine Symptome. In einer Versuchsfläche auf der westlichen Peloponnes breitete sich der Pilz im Verlaufe von 3 Jahren von anfangs einem auf 13 Zypressenklone aus. Der entscheidende prädisponierende Faktor für das Auftreten der Krankheit dürfte Trockenstress im Sommer sein.