Nährstoffaustrag aus einer schmelzenden Schneedecke im Alptal (Kanton Schwyz) am Beispiel von Nitrat

2000

S. 198-204

20 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200063796

Inhaltstoffe im Niederschlag sind vielerorts eine relevante Quelle von spärlich vorhandenen Närstoffen für die Vegetation. In voralpinen Einzugsgebieten im Alptal verlassen beispielsweise von den jährlich mit dem Niederschlag eingetragenen rund 12 kg anorganischem Stickstoff pro ha gerade etwa 4 kg/ha das Gebiet mit dem Abfluss. die Inhaltstoffe werden während des Winters in der Schneedecke gespeichert und erst während der Schneeschmelze wieder freigesetzt. Weiter hatten Laborversuche gezeigt, dass die ersten Schmelzwasseranteile eine höhere Konzentration enthalten als die Schneedecke. Der zeitliche Verlauf des Austrags könnte somit entscheidend sein, ob die Vegetation diese Stoffe aufnehmen kann. Im Winter 1998/99 wurde der Schmelzwasser- und Nährstoffaustrag einer Schneedecke auf einer offenen Fläche im Alptal gemessen. Dazu wurden 32 aus Photoschalen bestehenden Schmelzwassersammler auf den Boden ausgelegt. Die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Schneedecke wurden mit einer Kombination von manuellen und automatischen Messmethoden erfasst. Der Winter 1998/99 war durch extreme Schneefälle im Februar und eine zunehmende Anzahl von Schichten gekennzeichnet. Im Schneeprofil konnten wir nasse Zonen oberhalb Horizonten mit einem Korngrössenwechsel beobachten. In einzelnen Schichten konnte eine Abnahme der Konzentration zwischen zwei Probenahmen festgestellt werden, was auf ionische Fraktionierung hinweist. Die grosse Variabilität der Wasserflüsse aus dem Schnee konnten mit diesen Messungen geschätzt werden. Der Nährstoffaustrag aus der Schneedecke ist vermutlich auf Grund präferentieller vertikaler und lateraler Filiesswege des Schmelzwassers im Schnee zeitlich und örtlich heterogen.